Traumjob in der Spieleindustrie: Die besten Chancen für Designer, Entwickler und Quereinsteiger

Geht es nach den Spezialisten der Branche, so wird der Markt für Computer- und Videospiele im Jahr 2018 einen Umsatz von rund 100 Milliarden Dollar erreichen. So zumindest vermuten es die Experten der Analysefirma DFC Intelligence laut gamesindustry.biz1, die sich diesem aktuellen Thema in jüngster Vergangenheit angenommen haben. Grund für das starke Wachstum, welches verglichen mit dem heutigen Jahr rund 50 Prozent stärker ausfallen soll, sind jedoch vornehmlich die Mobile Games, aber auch für PC und Konsolen stehen die Chancen sehr gut. Unter anderem basieren die Vermutungen auch auf den hohen Erwartungen bezüglich des Wachstums in den sogenannten BRIC-Ländern – also Brasilien, Russland, Indien und China.

Entwicklung, Design und Konzept – begehrte Jobs der Spielebranche

Auch um die Entwicklung neuer Titel steht es gut, tatsächlich ist das Designen und Programmieren eines eigenständigen, neuen Spieles bei weitem nicht mehr mit so viel Aufwand wie noch vor einigen Jahren verbunden, denn die technischen Möglichkeiten haben sich seitdem enorm verbessert.

Gerade in Bezug auf die Programmierung gibt es derzeit gute Chancen auf einen Job, aber auch Spieledesigner kommen gut bei den vielen Unternehmen unter, wie folgendes Interview aufzeigt. Dank sogenannter Developer-Kits ist außerdem auch der Bereich der unabhängigen Entwickler stetig im Wachstum, denn längst ist das Entwickeln und Designen nicht mehr nur den großen Branchengiganten vorbehalten.

Aber wie können Berufseinsteiger eigentlich am besten in der Spielebranche starten und wie sollte die Ausbildung im Idealfall aussehen?

Als Quereinsteiger mit grundlegendem Knowhow

Ganz klassisch erfolgt die Ausbildung zum Game-Developer in der Regel nicht, viele Entwickler und Designer in dem Bereich sind sogar eher Quereinsteiger. Für die technische Umsetzung ist trotz allem aber ein gewisses und grundlegendes Verständnis der technischen Prozesse vonnöten, weshalb viele Beschäftigte aus dem Bereich der Informatik stammen.

Dementsprechend begann die Karriere also durchaus an einer Universität oder Hochschule, in dem die Studenten zunächst die Grundkenntnisse erlangten und sich danach spezialisierten. Auch Ausbildungsberufe sind diesbezüglich eine Alternative, oftmals gelingt der Einstieg hier über Bereiche wie den Fachinformatiker, den Anwendungsentwickler oder den Multimediaentwickler.

Die offizielle Ausbildung im Spielebereich

Heutzutage gibt es darüber hinaus außerdem noch eine Reihe von spezialisierten Einrichtungen, also vornehmlich private Schulen und Fachhochschulen, an denen ebenfalls Softwareentwickler und Game-Developer ausgebildet werden. Da dieses Berufsfeld und demnach auch die verschiedenen Lehranstalten allerdings noch verhältnismäßig neu sind, kostet die Ausbildung in der Regel eine Gebühr, die entweder monatlich oder pro Semester zu entrichten ist.

Für junge Auszubildende oder Studenten sind diese Kosten in vielen Fällen allerdings zu hoch, weshalb sich meist doch erst der Abschluss einer normalen Ausbildung anbietet, die branchenähnlich ist – etwa als Mediengestalter. Andererseits bieten jedoch auch einige große Spieleunternehmen selbst die Möglichkeit, in ihren heiligen Hallen das Handwerk des Entwickelns oder Designens zu lernen.

Dass diese Plätze jedoch unter Spielefans heiß begehrt und daher rar sind, versteht sich wohl von selbst. Mit den entsprechenden Qualifikationen und genügend Selbstvertrauen sollten Bewerber es aber zumindest in jedem Fall einmal versuchen.

Smartphones und Tablets sorgen für starken Auftrieb in der Spielebranche. pixabay.com © Unsplash (CC0 1.0)

Spiele-Apps programmieren

Ein gänzlich neuer Markt hat sich außerdem erschlossen, seitdem Smartphones und Tablets allgegenwärtig sind, denn viele Anwender spielen auf ihren portablen Geräten mindestens ein Spiel in Form einer App, wenn nicht gar direkt ein halbes Dutzend. Ob für Android oder iOS, die App-Entwicklung hat sich in diesem Zuge rasant weiterentwickelt und bietet mittlerweile nahezu jedes Genre an, das Spieler sich nur wünschen können.

Für Entwickler sehr rentabel und daher aus finanzieller Sicht auch sehr interessant sind dabei klassische Browsergames oder sogenannte Casual-Games, die sich vor allem für ein wenig Kurzweile eignen und normalerweise nicht sehr fordernd, dafür aber durchaus unterhaltsam, lustig oder optisch ansprechend sind.

Dank der fortschreitenden Technik sind dabei allerdings auch immer häufiger eine hochwertige Grafik, durchdachte Spielmechanismen oder Genres wie Shooter, Rollenspiel oder Action-Adventure vertreten – selbstverständlich lassen sich Browsergames aber immer noch ebenso gut, wenn nicht sogar besser, auf dem PC realisieren, das zeigen auch Websites wie browsergames.de, die ein umfassendes Sortiment an kostenfreien Games zur Verfügung stellen.

Interessierte können sich in beiden Bereichen bereits ganz einfach eigenständig fortbilden, beispielsweise mit der passenden Lektüre oder einem Lehrgang. Allerdings gilt es auch hier einige grundsätzliche Anforderungen zu erfüllen. Neben einem großen Interesse an neuen Technologien sind so außerdem Vorkenntnisse in Bezug auf die Programmierung unerlässlich, unter anderem in Form von Java, C++ oder PHP. 

Game-Designer

Soll es künftig weniger um das Entwickeln selbst, sondern vielmehr um die Optik und das Charakterdesign gehen, so sind die Game-Designer gefragt. Auch dieser Beruf ist noch verhältnismäßig jung, dementsprechend gibt es auch nur wenige speziell daraus zugeschnittene Ausbildungen und Studiengänge – an Privatschulen sieht dies wiederum anders aus, denn hier bietet sich ein vielseitiges Feld an Fächern, dass sich später als nützlich erweisen kann.

Ob Gestaltung, 3D-Animation, Dramaturgie oder Videobearbeitung, in der Rolle des Game-Designers treffen viele unterschiedliche Aspekte aufeinander, die später maßgeblich das fertige Spiel beeinflussen. Im Grunde wird hier also das komplette Projekt konzipiert, inklusive Leveldesign, Sound, Storytelling oder Interface.

Künstler haben in der Spielebranche viele Möglichkeiten – Talent und Einfallsreichtum sind allerdings Voraussetzung. pixabay.com © Stevebidmead (CC0 1.0)

Art Designer

Wirklich künstlerisch wird es dann bei den Art Designern. Sie sind für die 3D-Kreationen, aber auch für die Beleuchtung, 2D-Werke, Effekte oder Renderings verantwortlich. Geht es um die Rohentwürfe und Illustrationen, so sorgen sie dafür, dass die ersten Ideen eine Form erhalten oder atmosphärische Entwürfe, Emotionen und Funktionen entstehen.

Auf Grundlage der Designer entwickeln sie außerdem mögliche Waffen, Fahrzeuge, Landschaften, fügen wichtige Details ein oder erschaffen die Architektur einer fiktiven Welt. Dieser sehr klassische Bereich der Game-Art eignet sich allerdings wirklich nur für Bewerber, die sich auf das Zeichnen und Malen verstehen und dementsprechend umfassende Kenntnisse über verschiedene Farbwirkungen, Proportionen, Stile, Anatomie oder Perspektiven beherrschen.

Unterteilt ist der Bereich des Art Designers meist in mehrere Bereiche, zu denen neben der erwähnten Concept-Art auch der Animator, der Texture-Artist, der Technical Artist und der Renderman gehören, die sich allesamt unterschiedlichen Schwerpunkten widmen. Eine klassische Ausbildung in den Bildenden Künsten ist hier optimal, letztendlich überzeugen allerdings vor allem die Entwürfe und Zeichnungen in der Beispielmappe – Talent stellt demnach einen entscheidenden Faktor dar. 

1) gamesindustry.biz