Kinder mit Migrationshintergrund erfolgreich werden lassen

Sprachförderung ist die Kernaufgabe für die Schule. Dies geht aus dem Ergebnis des 2. Integrationsindikatorenberichts hervor, der 2012 für die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration erstellt wurde. Doch wie sollen Kinder sprachlich gefördert werden, die schon in zweiter oder dritter Generation in Deutschland leben?

Die Bildungssprache systematisch vermitteln

Viele Kinder mit nicht deutscher Muttersprache beherrschen die Allgemein- oder Alltagssprache, nicht aber die „Bildungssprache“, wie Prof. Dr. Ingrid Gogolin, die Erziehungswissenschaftlerin, die die Arbeitsstelle für interkulturelle Bildung an der Universität Hamburger leitet, dieses Phänomen bezeichnet.

Während die Alltagssprache im Umgang mit den Gleichaltrigen gelernt wird, muss die „Bildungssprache“ in der Schule durch einen sprachsensiblen Unterricht vermittelt werden. In jedem Fachunterricht muss auch Sprachunterricht durchgeführt werden. Geben Sie Ihren Lehrern dazu die  folgenden Anregungen mit.

Die sprachlichen Anforderungen des Unterrichts analysieren

Unterrichtsstunde Sie auch planen, ob Mathematik, ein Sachfach, Musik oder Deutsch, überprüfen Sie bei der Unterrichtsvorbereitung bereits die sprachlichen Anforderungen der einzelnen Unterrichtsetappen, Materialien und Arbeitsaufträge. Ergänzen Sie Ihr Planungsraster zur Unterrichtsvorbereitung um eine Spalte „Sprachförderung“. Tragen Sie hier ein, welche Begriffe in dieser Unterrichtsstunde geklärt werden müssen.

Sprachliche Mittel bereit stellen

Damit  Ihre Schüler z. B. in Mathematik ein Thema inhaltlich verstehen und bewältigen können, erarbeiten Sie mit Ihnen die Begriffe und ihre Bedeutung. Gehen Sie auch bei Arbeitsaufträgen von einer Beschreibung in der  Alltagssprache aus. Beispielsweise verwenden die Schüler das Wort „sagen“. Bei Aufgabenstellungen werden zahlreiche andere Begriffe mit einer ähnlichen Bedeutung verwendet: „Erkläre! Beschreibe! Nenne! Zähle auf! Gib an! Übertrage! Übernimm!“ Lassen Sie Begriffe und Satzbausteine an weiteren Beispielen trainieren.

Fazit: Lassen Sie sich nicht vom Augenschein täuschen. Nehmen Sie die sprachliche Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund aus kontinuierliche Aufgabe wahr.

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