Jungen brauchen Bewegung

Sicher kennen Sie solche Aussagen Ihrer Lehrer: "Das ist eine Klasse mit vielen Jungen; die ist sehr unruhig." In der Tat haben die Jungen im Grundschulalter meist einen höheren Bewegungsdrang als die Mädchen, sind impulsiver und lösen Konflikte eher durch körperliches Kräftemessen. Sorgen Sie deshalb dafür, dass dies an Ihrer Schule durch Bewegungsgelegenheiten und Sport berücksichtigt wird.

Anspannung und Stress abbauen

Bewegung hilft gegen Anspannung und Stress. Sie baut Stresshormone ab, senkt die Produktion von Adrenalin und Cortisol und sorgt für die Ausschüttung der körpereigenen Glücksstoffe, der Endorphine. Begnügen Sie sich deshalb nicht mit der üblichen "großen" 20minütigen Pause nach 2 oder gar 3 Stunden Unterricht.

Sorgen Sie vielmehr mit Bewegungsphasen am Ende einer Unterrichtsstunde oder einer abgeschlossenen inhaltlichen Phase dafür, dass sich Ihre Schüler bewegen können. Nutzen Sie dazu die Anregungen aus Ihrem Lehrerbegleitbuch zum Schriftspracherwerb. Zahlreiche Ideen finden Sie auch unter mehr-bewegung-in-die-schule.

Die Konzentration fördern

Bewegung verbessert nicht nur die Durchblutung der Muskeln, sondern auch des Gehirns. Außerdem werden bei intensiver Bewegung spezielle Hirnzentren wie der motorische Cortex beansprucht. Dieser steht in direktem Austausch mit dem Sprachzentrum und dem Arbeitsgedächtnis.

Außerdem wird für die Koordination von Bewegungen Dopamin verwendet. Dieses aktiviert gleichzeitig das Arbeitsgedächtnis und regt die Motivation an. Diese biologischen Vorgänge beim Bewegen steigern also die Konzentrationsfähigkeit.

Wechseln Sie praktische und musische Fächer

Achten Sie deshalb beim Stundenplan auf eine Rhythmisierung des Fächerkanons. Verteilen Sie insbesondere im Ganztagsunterricht die Fächer so, dass auf ein Fach mit einer hohen Anforderung an die Konzentration, wie z. B. Mathematik, ein praktisches oder musisches Fach folgt, das auch möglichst Bewegung mit sich bringt, z. B. Sport.

Bauen Sie außerdem die Bewegung direkt in den Unterricht ein. Setzen Sie ein  Laufdiktat anstelle einer üblichen Rechtschreibübung an. Bauen Sie im Mathematikunterricht eine Lerntheke auf, bei der sich die Schüler ihre Aufträge an einem Tisch im Klassenzimmer holen müssen, anstatt ihnen die Angabenblätter auf den Platz zu legen.

Fazit: Bewegung hilft den Jungen auf vielfältige Weise. Doch auch Ihre Lehrer profitieren davon. Denn auch sie unterrichten gerne bei ausgeglichenen und konzentrierten Schülern.  

Lesen Sie zu dem Thema "Jungen brauchen Bewegung" auch den Beitrag So bringen Sie die Jungs mit Basketball in Schwung.