Jugend forscht 2011: Mehr Technik in der Schule zahlt sich aus

Der Bundeswettbewerb von Jugend forscht 2011 hat es wieder gezeigt: Mit der Förderung von Naturwissenschaften, Technik und Mathematik kann man gar nicht früh genug anfangen. Lesen Sie, wie Sie schon auf der Grundschule das Interesse für Naturwissenschaft und Technik fördern können.

Eine schnelle und abhörsichere Datenübertragung ist in einer Zeit, in der die Internetkriminalstatistik steil ansteigt, von höchstem Wert. So ist also die laserbasierte Methode zur Kryptografie in Glasfasern, die die 3 jungen Wissenschaftler Joshua Kühner (20), Till Hülsmann (21) und Jonatan Molinski (19) aus Hessen, mit der sie den ersten Preis für die "außergewöhnlichste Arbeit" des 46. Bundeswettbewerbs von Jugend forscht 2011 gewannen, sehr viel mehr als eine Spielerei.

Die Auszeichnung konnten sie und die anderen besten JungforscherInnen Deutschlands am 22. Mai 2011 von Bundespräsident Christian Wulff  im Kieler Schloss entgegennehmen.

Es gab bei Jugend forscht 2011 auch einen Preis für die originellste Arbeit: Gabriel Salg (16) und Nicolas Scheidig (16) aus Bayern nutzten Schwefelwasserstoff und seine Methylverbindungen für die Entwicklung einer neuen Zauberformel zur Beseitigung von Mundgeruch.

"Unser Land braucht qualifizierte und engagierte Nachwuchskräfte in Naturwissenschaften, Mathematik und Technik, die ihre Fähigkeiten später in Hochschulen, Unternehmen und in den Schulen einsetzen. Jugend forscht ist ein exzellentes Instrument zur Entdeckung und Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler", sagte Wulff, der die Spitzenleistungen der Finalisten würdigte.

Der diesjährige Bundeswettbewerb im Kieler Landtag wurde gemeinsam vom Forschungsforum Schleswig-Holstein e. V. und der Stiftung Jugend forscht e.V. ausgerichtet.

In diesem Rahmen wurde auch der Preis "Jugend forscht Schule 2011" der Kultusministerkonferenz der Länder verliehen. Er ging an das Alte Gymnasium in Bremen für sein vorbildliches Konzept zur Talentförderung. Doch das Interesse für Naturwissenschaft und Technik muss früh geweckt werden, damit es sich im Lauf der Schulzeit entfalten kann und eventuell sogar in ein naturwissenschaftliches Studium einmündet.

So fördern Sie an Ihrer Grundschule das Interesse für Naturwissenschaft und Technik:

  • Sorgen Sie durch fachlich und didaktisch hochwertige Fortbildungen dafür, dass einige Ihrer Lehrer Profis für Naturwissenschaften und Technik in der Schule werden.
  • Dehnen Sie die Spezialkenntnisse in Technik und Naturwissenschaft durch schulinterne Lehrerfortbildungen auf alle Ihre Lehrer aus.
  • Führen Sie einen Konsens unter den Lehrern Ihrer Schule herbei, dass naturwissenschaftliches Lernen und Technik nicht als Nebensache abgetan wird, sondern dass ihm ein gleichberechtigter Stellenwert neben Mathematik und Deutsch zugestanden wird.
  • Bieten Sie nicht nur Arbeitsgemeinschaften mit musikalischem und sportlichem Inhalt für Ihre Schüler an, sondern auch eine AG, bei der Ihre Schüler den "Natur-und-Technik-Führerschein" erwerben können.
  • Ermuntern Sie Ihre Lehrer, mit ihren Klassen an Forscher-Wettbewerben wie Jugend forscht teilzunehmen.
  • Stellen Sie die Leistungen Ihrer jungen Naturwissenschaftler – der Schüler mit guten Leistungsresultaten – am Jahresende öffentlich heraus.
  • Richten Sie an Ihrer Schule eine Lernwerkstatt Naturwissenschaft und Technik ein, in der Ihre Schüler systematisch naturwissenschaftliche Projekte entwerfen, planen und durchführen.
  • Nehmen Sie Kontakt zu einer Universität auf, die ein Schülerlabor anbietet.
  • Regen Sie die Eltern auf einem Themenelternabend an, auch zu Hause das Interesse für Naturwissenschaften und Technik zu fördern, z.B. durch den Besuch eines technischen Museums.