Gutes Zeugnis für die Ganztagsschule: StEG-Studie bestätigt positive Effekte

Ganztagsschule nach der StEG-Studie: Die Lernfreude der Schüler erhöhen, Eltern entlasten, Integrationsproblemen und mangelnder Chancengleichheit entgegenwirken. Das alles soll die Ganztagsschule leisten. Um herauszufinden, ob sie das tut, wurden 2009 schon zum dritten Mal im Rahmen der Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen (StEG-Studie) Eltern und Schüler gefragt, ob die Ganztagsschule hält, was sie verspricht. Das Ergebnis lautet: Die Einführung von Ganztagsschulen hat bemerkenswerte positive Auswirkungen.

Ganztagsschule nach der StEG-Studie: Unterstützung für die Eltern
Ganztagsschulen erleichtern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, ohne das Familienleben zu beeinträchtigen. 80 Prozent der Kinder, deren Eltern beide arbeiten, nehmen Nachmittagsangebote wahr. Dort, wo Mütter zu Hause bleiben, nutzen laut der StEG-Studie nur 50 Prozent der Kinder die Möglichkeit.

Eltern sind laut Ergebnissen der StEG-Studie mit der Ausstattung und der Organisation der Angebote zufrieden. Sie fühlen sich dadurch unterstützt und entlastet, auch bei der Hausaufgabenbetreuung.

Ganztagsschulen gut für das Sozialverhalten
Ganztagsschulen wirken sich positiv auf das Sozialverhalten und das Familienklima aus: Problematisches Verhalten wird bei Schülern, die auch am Nachmittag in der Schule bleiben, gemindert. Kinder und Jugendliche stören den Unterricht weniger und zeigen geringere Gewaltbereitschaft, so die Ergebnisse der StEG-Studie.

Ganztagsschule verbessert Leistung
Die Ganztagsschule reduziert in der Sekundarstufe das Risiko der Klassenwiederholung, so die StEG-Studie. Bei Schülern, die nicht am Ganztagsbetrieb teilnehmen, liegt die Quote bei 8,4 Prozent. Bei Schülern an gebundenen Ganztagsschulen sinkt sie praktisch auf null.

Positive Auswirkungen gibt es allerdings erst, wenn die Schüler regelmäßig und dauerhaft am Ganztagsangebot teilnehmen.

Lern- und Förderangebote noch ausbaufähig
Insgesamt wird also Schulleitern und Lehrern in der StEG-Studie ein gutes Zeugnis ausgestellt. Andererseits bekommen Schulleiter und Lehrer auch Hausaufgaben: Damit die Ganztagsschule diese positiven Effekte zeigt, müssen ihre Angebote hochwertig sein; es kommt auf die Qualität der Angebote an.

Doch auch an der Quantität muss noch gearbeitet werden: Lernangebote und Fördermaßnahmen sollten ausgebaut werden. An vielen Schulen fallen die Fach- und Förderangebote deutlich niedriger als die AGs im Freizeitbereich. Für Qualität sorgt die Schule durch

  • einen abwechslungsreichn Unterricht,
  • die enge Verknüpfung von Unterricht und Zusatzangeboten,
  • eine gute Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Betreuungskräften.

Die Botschaft der StEG-Studie an die Ganztagsschulen lautet: Ein bloßes Programm-Potpourri bringt nichts, das Konzept muss stimmen.