Fördern Sie die Integration – auch in Ihrer Institution

Die Integration ist sowohl eine politische als auch zugleich zivilgesellschaftliche Aufgabe. Integration ist letztlich ein gesamtgesellschaftlicher Prozess, bei dem jede/r einen Beitrag leisten kann. Die Möglichkeiten der Integrationsförderung sind vielfältig und meist ohne großen Aufwand umsetzbar.

So kann man sich zum Beispiel in entsprechenden Arbeitsgruppen beteiligen.

Werden Sie Akteur im Integrationsprozess

In vielen Städten und Gemeinden gibt es bereits einen Integrationsrat, in welchem sich Menschen engagieren können. Bereits vor einigen Jahren hat die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ein Positionspapier mit dem Titel: „Anforderungen an eine moderne Integrationspolitik“ vorgelegt.

Dies wurde in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtsverbände (BAGFW) formuliert und enthält einen Maßnahmenkatalog zur Integrationsförderung. Gerade im Bereich der Wohlfahrtsverbände, der vielfältigen Selbsthilfeorganisationen und auch bei den Migranten-Selbstorganisationen liegen große Potentiale in Sachen Integrationsförderung.

Als Mitglied aktiv werden

Falls Sie bereits in einem Verein oder einer Einrichtung eines Wohlfahrtsverbandes aktiv sind, so sollten Sie hier auf das Positionspapier hinweisen. Werden Sie aktiv und fordern Sie ein, was bereits beschlossen wurde. Papier ist geduldig und die Umsetzung niedergeschriebener Maßnahmen ist vom Engagement der Beteiligten abhängig.

Integration als zivilgesellschaftlicher Prozess

Vertreter der Kirchen aber auch Vertreter weltlicher Organisationen, Menschen aus Wirtschaft und Politik sowie Personen der Minderheitenorganisationen sollten hinsichtlich der Durchsetzung von Integrationsmaßnahmen zusammenarbeiten. Jede in diesem Bereich tätige Person kann selbst dazu beitragen, indem Sie auf potentielle Missstände aufmerksam macht und Veränderungen selbst anregen:

  • Existieren Informationen zu Ihrer Institution in den Sprachen, die von Ihrer Klientel gesprochen werden?
  • Sind in Ihrer Institution qualifizierte Mitarbeitende mit Zuwanderungsgeschichte beschäftigt?
  • Werden bei Bewerbungsverfahren Menschen mit Zuwanderungsgeschichte gleichberechtigt berücksichtigt?
  • Liegt in Ihrer Institution ein interkulturelles Konzept vor, welches Ihren Standort und dessen demographische Struktur berücksichtigt?
  • Sind in Ihrer Institution Piktogramme, landestypische Symbole oder fremdsprachige Hinweise und Orientierungshilfen aus den Herkunftsländern Ihrer Klienten zu finden – auch als Orientierungshilfe für Besucher?

Schon die Beantwortung dieser wenigen Fragen eröffnet einen Blick auf das, was relativ leicht umgesetzt werden kann, wenn Integration wirklich gewünscht wird.

Bildnachweis: Robert Kneschke / stock.adobe.com