So binden Sie den engagierten Elternrat ein

Binden Sie den Elternrat ein. Stellen Sie sich vor, Sie lassen sich in ein Ehrenamt wählen, werden aber dann diskret und bestimmt darauf hingewiesen, dass Sie über administrative Ausgaben hinaus kein Engagement zeigen sollen. Man bittet um Zurückhaltung. Ihre ganze Motivation wäre wahrscheinlich dahin.

Genauso ergeht es vielen neuen Mitgliedern des Elternrats oder wie er in manchen Bundesländern heißt, Elternbeirat. Sie wollen endlich loslegen, wollen mitreden und mitgestalten. Wenn sie dann aber feststellen müssen, die Schulleitung lässt sie außen vor, ist die Enttäuschung groß und werden formale Rechte in den Vordergrund gerückt.

Damit Sie als Schulleiter Konflikte mit dem Elternrat vermeiden und im Gegenteil dieses wertvolle Potenzial nutzen können, binden Sie den Elternrat von Anfang an ein. Beachten Sie hierbei einige Grundprinzipien.

Sehen Sie den Elternrat als Partner
Auch wenn die Forderungen aus dem Elternrat für Sie als Schulleiter manchmal überzogen erscheinen oder nicht durchführbar: Der Elternrat möchte grundsätzlich das Beste für die Schüler. Das bedeutet, Sie und der Elternrat haben das gleiche Ziel. Ziehen Sie deshalb am gleichen Strang. Tendenziell tragen die Elternvertreter auch zu einer Verbesserung der schulischen Zustände bei.

Sie müssen jedoch oft erst einmal auf eine Linie mit der schulischen Realität gebracht werden. Suchen Sie daher den Dialog. Nehmen Sie Vorschläge des Elternrats primär als Unterstützung für Ihre Arbeit, bevor Sie sie be- oder gar abwerten. Für Sie kann die Elternratsarbeit dadurch eine massive Entlastung darstellen, denn die Arbeit wird auf mehrere Schultern verteilt.

Fördern Sie Transparenz und Vertrauen
Verhärtete Fronten sehen oft so aus: "Der Elternrat blockiert die Entwicklung unserer Schule aus Prinzip!“. Die Gegenseite: "Der Schulleiter nimmt uns nicht ernst und lehnt unsere Vorschläge schon aus Prinzip ab!“ – Oftmals gibt dies eine Teufelsspirale: Die Parteien machen sich die gleichen Vorwürfe und geben einander gegenseitig die Schuld am Scheitern. Lassen Sie es gar nicht so weit kommen.

Es klingt einfach, ist in der Praxis aber unendlich schwer: Fördern Sie Transparenz und Vertrauen im Umgang mit dem Elternrat. Beispiel: Informieren Sie proaktiv und vorausschauend. Warten Sie nicht, bis die ersten Gerüchte schon durchgesickert sind, sondern geben Sie Informationen frühzeitig weiter. Jeder hat Verständnis dafür, wenn die Information erst einmal unvollständig ist und Sie erst später mehr darüber sagen können. Nur Stillschweigen schafft Misstrauen.