Coding ist Macht – Warum Programmierer immer wichtiger werden

Auf dem Software-Sektor will die Goldgräberstimmung nicht abbrechen. Und was die Implementierung, also die Umsetzung eines Entwurfes in Quellcode betrifft, werden Fachkräfte mit entsprechenden Qualifikationen stets händeringend gesucht. Es sprechen aber noch andere Vorteile für das Erlernen einer Programmiersprache.

Auf den ersten Blick mag das Programmieren auf den Laien ein wenig langweilig wirken. Außerdem sind die Erstellung von Quellcodes und die unabwendbare Fehlersuche (mit Deadline im Nacken) recht anstrengend. Doch der praktische Nutzen überwiegt: Ob C++, Smalltalk oder Java – wer eine der weitläufig angewendeten Programmiersprachen beherrscht, kann Programme selbst erstellen und beeinflussen sowie theoretische Lösungsansätze entwickeln. In unserer technisierten Welt sind Coding-Kenntnisse eine mächtiges Werkzeug. Der BBC-Kolumnist Bill Thompson stellt kürzlich sogar die Behauptung auf, dass nur diejenigen, die zumindest rudimentäre Hardware- und Software-Kenntnisse besitzen, in Zukunft mündige Bürger sein könnten. Doch wie programmiert man? Und wozu braucht man es?

Programmierung am Beispiel von Java

Der hiesige Arbeitsmarkt verdeutlicht den Nutzen entsprechender Fachkenntnisse und Praxiserfahrungen: Auf gängigen Job-Portalen wie StepStone werden beispielsweise Java Entwickler in allen größeren deutschen Städten gesucht. Allein für München findet man auf StepStone knapp 80 Jobangebote in diesem Bereich. Java ist eine Programmiersprache, die hauptsächlich für das Formulieren von Programmen genutzt wird.

Mit dem sogenannten Java-Compiler kann der vom Programmierer verfasste, für Menschen verständliche Quellcode in einen maschinenverständlichen Code, den sogenannten Java-Bytecode, umgewandelt werden. Gemeint ist allerdings fast immer eine „virtuelle Maschine“, also keine Hardware-Komponente, sondern ein Programm auf der jeweiligen Zielplattform.

Anwendungsbeispiele für Programmiersprachen

Zu den mit Java erstellten Programmen gehören Web-Anwendungen wie Twitter, Desktop-Anwendungen wie Eclipse, aber auch erfolgreiche Spiele wie Minecraft. Die Sprache C++, an der die Java-Syntax angelehnt ist, bildet hingegen die Basis vieler bekannter Programme aus dem Design-Bereich wie Photoshop oder das 3D-Programm Softimage. Smalltalk ist einerseits eine Programmiersprache und andererseits eine vollständige Entwicklungsumgebung. Die Liste von Programmiersprachen ist endlos lang: Ruby, Python, Self, Dylan, Miranda, HAL, Groovy oder ADbasic sind nur einige Beispiele von vielen.

Der Unterschied zwischen Auszeichnungs- und Programmiersprachen

Wer ein Webdokument mittels HTML generieren kann, ist noch kein Programmierer. HTML ist nämlich keine Programmiersprache, sondern eine sogenannte Auszeichnungssprache. „Hypertext Markup Language“, die Kernsprache des von uns so exzessiv genutzten World Wide Web, ist eine maschinenlesbare Sprache für die Gliederung und Formatierung von Texten und anderen Daten.

HTML ist hingegen lediglich ein mit Struktur versehener und speziell verknüpfter Text, der unterschiedlich dargestellt werden kann. Oder noch einfacher: HTML-Dokumente sind keine Programme. Wer es genauer wissen will, findet hier nähere Informationen.

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