Wann Ihre Mitarbeiter dauerhaft motiviert sind

Führungskräfte fragen sich oft, wie sie ihre Mitarbeiter am besten motivieren. Hier erfahren Sie, was zum einen Motivation überhaupt ist und was zum anderen Leistung. Außerdem lernen Sie wichtige Erfolgsfaktoren für die Motivation kennen: Sowohl die persönliche Einstellung als auch Rahmenbedingungen, die Sie als Führungskraft schaffen sollten, damit Ihre Mitarbeiter dauerhaft motiviert sind.

Allgemein versteht man unter Motivation den Wunsch eines Menschen, etwas auszuprobieren, zu gestalten und zu bewirken. Grundsätzlich ist jeder Mensch motiviert, bestimmte Dinge zu tun, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Dabei sind die Beweggründe, warum man etwas tut, sehr vielfältig.

Was motiviert uns?

Zwei Faktoren beeinflussen unsere Motivation: Zum einen unsere Einstellung sowie Wünsche und Bedürfnisse, zum anderen die Situation und die Rahmenbedingungen, mit denen wir konfrontiert sind.

Jedoch erweist sich der Versuch, andere Menschen zu motivieren und sie durch bestimmte Anreize zum gewünschten Verhalten zu bringen, meist als Trugschluss. Zwar kann man zum Beispiel seine Mitarbeiter wohl beeinflussen, aber nicht dauerhaft steuern. Fremdsteuerung – das sogenannte Motivieren – ist daher nicht auf Dauer möglich.

Motiviert ist man in der Regel dann, wenn das, was man tut, im Einklang mit dem eigenen Selbstkonzept steht. Beispielsweise wird ein Schriftsteller, der den inneren Drang zu schreiben verspürt, beim Schreiben hoch motiviert sein, weil er etwas tut, das seinem Innersten und seinem Selbstkonzept voll entspricht.

Was beeinflusst unsere Leistung?

Leistung entsteht aus dem Zusammenspiel von Wollen, Können und Dürfen. Ist eine dieser Komponenten zu schwach ausgeprägt oder kann sie sich nicht optimal entfalten, können wir nicht die beste Leistung erbringen.

Wenn also ein Mitarbeiter versagt, können wir ihn meist nicht allein dafür verantwortlich machen. Nur das Wollen, seine Leistungsbereitschaft, ist weitgehend von ihm allein zu verantworten, während das Können und Dürfen, also die Leistungsfähigkeit und die Leistungsmöglichkeit, in weiten Teilen von seiner Führungskraft beeinflusst sind.

Die persönliche Einstellung als Erfolgsfaktor der Motivation

Egal, wie zufrieden oder unzufrieden wir mit unserer gegenwärtigen Situation sind, sollten wir uns stets darüber bewusst sein, dass sie ein Ergebnis unserer Entscheidungen und Handlungen ist. Wir sind weder fremdbestimmt noch Opfer und können unsere Situation verändern, indem wir sie verlassen, um uns ein anderes Betätigungsfeld zu suchen. Oder wir nehmen die Situation jeden Tag aufs Neue an und haben dann an unserer Arbeit Spaß.

Dazu gehört auch, dass wir für uns die richtigen Aufgaben auswählen. Was können wir besonders gut? Wo liegen unsere Stärken? Entsprechen unsere Aufgaben unseren Fähigkeiten? Was für Talente und Begabungen haben wir? Wenn unsere Aufgaben unseren Talenten und Fähigkeiten entsprechen, sind wir nicht nur motiviert, sondern auch erfolgreich. Dann macht Arbeit besonders viel Spaß.

Aufgaben und Situationen, die noch nicht unseren Fähigkeiten entsprechen, sollten wir als Herausforderung betrachten. Vielleicht können wir dadurch neue Talente in uns entdecken und uns weiterentwickeln?. Dazu gehört auch, Schwierigkeiten als Lernchance zu begreifen und uns nicht demotivieren zu lassen.

Allerdings sind eine hohe Motivation und gute Leistungen nicht nur eine Frage des Wollens und Könnens. Wichtig ist auch, sich ein Betätigungsfeld zu suchen, wo man seine Talente und Fähigkeiten entfalten kann. Und wo einem Wertschätzung entgegengebracht wird. Dann erlebt man seine Arbeit als sinnvoll und geht motiviert daran.

Die richtigen Rahmenbedingungen für hohe Motivation

Wenn Führungskräfte Mitarbeiter motivieren wollen, setzen sie oft Belohnungen ein, um ein gewünschtes Verhalten bzw. Leistung hervorzurufen. Dies funktioniert aber nur manchmal und immer nur für eine bestimmte Zeit. Deshalb versuchen erfolgreiche Führungskräfte nicht, ihre Mitarbeiter zu motivieren, sondern vereinbaren klare Ziele und sorgen dafür, dass diese auch erreicht werden. Zusätzlich überprüfen sie auch sich selbst auf demotivierende Verhaltensweisen.

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung von persönlichen Beziehungen. Führungskräfte sollten ihre Mitarbeiter nicht nur als Leistungslieferanten betrachten, sondern vor allem ein warmes sozial-emotionales Umfeld schaffen.

Wer seine Talente in die Arbeit einbringen kann und damit etwas bewirkt, hat Erfolgserlebnisse, die ihn motivieren. Als Führungskraft sollten Sie Tätigkeitsbereiche so gestalten, dass Ihre Mitarbeiter weder über- noch unterfordert sind, sondern in ihrer Arbeit zusätzlich eine Herausforderung sehen.

Damit Mitarbeiter aus sich selbst heraus motiviert sind, sollten Führungskräfte ihnen jeweils die Aufgaben und Tätigkeitsbereiche geben, die ihre spezifischen Fähigkeiten nachfragen und sie zusätzlich herausfordern.

Es geht hier also darum, dass Sie als Führungskraft die dritte Komponente der Leistung, das Dürfen, ermöglichen. Um Selbstverantwortung und Eigeninitiative zu fördern darf der kreative Handlungsspielraum der Mitarbeiter nicht durch eine Vielzahl an Vorschriften und Richtlinien eingeengt werden.

Ihre Aufgabe als Führungskraft sollte es somit sein,  eher „Jobs für Menschen“ zu gestalten statt „Menschen für Jobs“ zu suchen.

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