Umschulung wird wieder zum Thema

Umschulung ist ein Instrument aktiver Arbeitsmarktpolitik. Dieses berufliche Bildungsprogramm wurde allerdings im letzten Jahrzehnt aus guten Gründen zurückgestellt. Die Hartz-Reformen wollten eine verschwenderische Ausweitung der Umschulungen und der Anpassungs- und Aufstiegsfortbildungen begrenzen.

Umschulung wird wieder notwendig

Die Struktur der Wirtschaft hat sich im letzten Jahrzehnt deutlich verändert. Die Bedeutung der modernen Dienstleistungsberufe, aber auch der Berufe aus dem Gesundheits- und Sozialwesen hat sich erhöht. Auf diesen makroökonomischen  Veränderungsprozess muss sich auch die Berufs- und Arbeitsmarktpolitik einstellen.

Auch bei den Arbeitslosen und den beruflich eingeschränkten Rehabilitanten besteht wieder vermehrt Handlungsbedarf

In den letzten Jahren haben viele Leute eine Vielzahl von Umschulungs- Anpassungs- und Aufstiegsangeboten der Arbeitsverwaltung in Anspruch genommen. Um diesen Wildwuchs zu begrenzen, wurden vor 10 Jahren kurze Formen der notwendigen Fortbildung wie Profiling und Bewerbungstraining in den Mittelpunkt gerückt.

Es besteht aber aktuell wieder ein deutlicher Entwicklungsprozess bei den Arbeitslosen auf neue Tätigkeitsfelder mit qualifizierten Inhalten.

Erste Ansätze werden wieder initiiert

Die Bundesagentur für Arbeit hat wieder entschieden, dass in den nächsten Jahren 100.000 junge Arbeitslose umgeschult werden sollen. Im Regelfall soll das aufgrund der gesetzlichen Vorgaben in maximal zwei Jahren geschehen.

Sehr kluger Ansatz: Ausbildung zur Erzieherin in Kooperation

Die Bundesagentur für Arbeit und die Hamburger Bildungsbehörde haben
beschlossen, ein gemeinsames Ausbildungsmodell zum/zur
Erzieher/Erzieherin zu initiieren.  Dabei übernimmt die Bundesagentur
für Arbeit die Kosten der ersten beiden Jahre der Fachschulausbildung
und die Stadt Hamburg die Kosten für das dritte.

Wichtige Aufgabe: Die Bildungsträger müssen wieder fit werden!

Es ist nicht ganz einfach, wieder neue Curricula für die Umschulungsberufe zu entwickeln und die besten Dozenten in die Umschulungswerke zu locken.  Diese Personalpolitik der Bildungsträger wird aber wieder benötigt, wenn Präsenz- oder Online-Unterricht mit hoher Abschlussgarantie an den Industrie-  und Handelskammern gemacht werden soll.