Der Kompetenzschlüssel als Leitfaden für die Ausbildung

Das Ziel der heutigen Berufsausbildung liegt nicht nur darin, dass der Tischlerazubi weiß, wie man nach Anleitung einen stabilen Schrank baut, er soll indes eine Fülle an Eigenschaften erwerben bzw. festigen. Das Ausbildungsziel besteht im Jargon unseres Gesetzgebers darin, eine qualifizierte Tätigkeit zu Erwerbszwecken selbstständig auszuführen, wozu verschiedene Kompetenzen nötig sind.

Fachkompetenz

Als Erstes wird Ihnen die Fachkompetenz in den Sinn kommen. Das ist nicht unwichtig, denn der Lehrling muss den sicheren und unfallfreien Umgang mit Maschinen und Geräten beherrschen. Er sollte zudem die Grundeigenschaften seiner Edukte kennen.

Welches Holz verhält sich wie bei Temperaturschwankungen, ist besonders stabil, und so weiter. Um den Beruf im späteren Leben als Angestellter eigenverantwortlich ausführen zu können, gilt es noch weitere Kompetenzen zu fördern, die im Kompetenzschlüssel dargestellt sind. Dieser Schlüssel öffnet die Tür zu einem zufriedenstellenden Berufsleben.

Handlungskompetenz

Die Handlungskompetenz ist eng mit der Fachkompetenz verbunden. Nur wenn Sie wissen, wofür welche Maschinen gut sind, können Sie deren Einsatz effizient planen, und die einzelnen Arbeitsschritte im Vorfeld festlegen. Die Handlungskompetenz zählt in allen Ausbildungsberufen zu den Schlüsselkompetenzen.

Bürokaufleute müssen beispielsweise ein Grundverständnis der Buchführung entwickeln, damit sie den Inhalt der Korrespondenz verstehen lernen, die zu ihrem Aufgabenfeld gehört. Die Handlungskompetenz dient den Auszubildenden dazu, Arbeitsabläufe eigenständig zu planen, zu steuern und zu kontrollieren. Sie wird weiterhin in die Methoden-, Individual- und Sozialkompetenz unterteilt.

Methodenkompetenz

Die Methodenkompetenz lässt sich anhand 1 Satzes erklären: "Sie müssen nicht alles wissen, aber Sie müssen wissen, wo Sie nachschauen können!" Die Methodenkompetenz beschreibt die Fähigkeit, sich Informationen zu besorgen, diese zu verwerten sowie allgemeine Probleme zu erkennen und zu lösen. Wer nicht weiß, wo es hapert, findet die entsprechende Lösung nicht und kann nicht eigenverantwortlich arbeiten. Er wird ständig auf Anweisungen und Anleitungen angewiesen bleiben.

Individualkompetenz

Die beiden folgenden Schlüsselqualifikationen haben nichts mit dem jeweiligen Beruf zu tun, sie richten sich an die persönlichen Eigenschaften der Lehrlinge. Unter der Individualkompetenz werden Fähigkeiten und Eigenschaften verstanden, die den Umgang mit sich selbst beschreiben. (Die Selbstreflexion sollten wir auch nach abgeschlossener Berufsausbildung nie vernachlässigen.)

Darunter fallen Stichpunkte wie Motivation, Selbstvertrauen, Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft. Diese Eigenschaften können nicht autark betrachtet werden, sie hängen mit dem direkten Umfeld zusammen. Die Tendenz in die fördernde und hemmende Richtung können Sie allerdings in jedem Arbeitsklima anstoßen.

Sozialkompetenz

Hierfür ist – nicht nur bei den Azubis – die Sozialkompetenz gefragt. In diese Kompetenz fallen die persönlichen Haltungen und Einstellungen, die zum Umgang mit anderen befähigen. Die Fähigkeit, mit anderen konstruktiv und kooperativ zusammenzuarbeiten, betrifft nicht nur den eigenen Kollegenkreis, sondern das Einfinden im Produktionsprozess.

Lieferanten, Produzenten, Kunden und Endverbraucher haben unterschiedliche Interessen und Probleme im Wirtschaftskreislauf. Die Sozialkompetenz soll unter anderem den eigenen Horizont erweitern, um somit das Rüstzeug zur Team- und Konfliktfähigkeit, aber auch für Hilfsbereitschaft und Argumentationsfähigkeit zu dienen.

Kompetenzschlüssel

Diese Kompetenzen werden als Schlüsselqualifikationen bildlich im Kompetenzschlüssel dargestellt. Bereits in der Ausbildung kann das Fundament für das weitere Berufsleben als Einzelkämpfer, Teamplayer, Fachidiot oder Allrounder gelegt werden. Sie als Ausbilder tragen dafür einen Teil der Verantwortung.