Ausbildung im Ausland als Sprungbrett fürs Leben

"Die Welt ist ein Kuhkaff" - soll bedeuten, aufgrund immer schnellerer Reisemöglichkeiten, ultramoderner Kommunikationswege und transkontinentaler Handelsabkommen wird der Globus zum Spielplatz und die Mobilität tritt in den Vordergrund. Eine Ausbildung im Ausland setzt Signale, fördert die Persönlichkeit und gilt als Motor für die Karriere.

Warum ein Praktikum im Ausland?

Außer dem Heimweh hat eine Ausbildung im Ausland fast nur Vorteile. Der Trend heißt Auslandspraktikum – aber warum nur einen Teil der Ausbildung unter fernen Oliven verbringen, wenn die komplette Ausbildungszeit dort absolviert werden kann? Die Pluspunkte sind ganz klar auf Ihrer Seite.

Bei zukünftigen Bewerbungen stellen Sie Ihre Mitbewerber meilenweit in den Schatten, dabei ist es völlig egal, ob Sie die Ausbildung in Luxemburg, im Sudan oder in den USA absolviert haben. Was – ohne einen Blick auf das Zeugnis zu werfen – sofort rüberkommt, ist: Der Junge, bzw. das Mädel hat Mut, ist selbstständig und scheut keine Unannehmlichkeiten – denn natürlich wäre es zu Hause am bequemsten gewesen.

 

Selbst wenn Sie in einem Land verweilen möchten, dessen Ausbildungsstandard nicht an den Deutschen herankommt, haben Sie Ihre schulische Reife in Deutschland errungen, und das zählt. Die Vertiefung und Erweiterung der sprachlichen und kulturellen Fertigkeiten wird Ihnen als Mitbringsel sozusagen geschenkt. Aber auch Ihre persönlichen Kompetenzen wie Vielseitigkeit, Toleranz und im Gegenzug das Durchsetzungsvermögen wird bei Ihrem Auslandsaufenthalt zur Genüge auf die Probe gestellt.

Die Vorbereitung

Selbst wenn Sie auf keine finanziellen Förderungen angewiesen sind, muss eine Ausbildung im Ausland gut vorbereitet sein. Studienfächer unterliegen im Ausland oft Zulassungsbeschränkungen, die für Ausländer (der ja dann SIE sind) nicht immer leicht zu überwinden sind. Ist das Studium oder die Berufsausbildung geschafft, muss der Titel in Deutschland Anerkennung finden, falls Sie nach der Ausbildung wieder in Deutschland leben und arbeiten wollen.

Ist die Frage nach dem Was und dem Wo geklärt, können Sie sich entscheiden, ob Sie einen Einzelaufenthalt durchziehen wollen, oder etwas Unterstützung in einem Gruppenprogramm bevorzugen. Informationen über derartige Angebote erhalten Sie aus erster Hand von den Universitäten, Fachhochschulen und Konzernen. Weiterhin werden über die IHK und die Agentur für Arbeit Möglichkeiten offeriert, um Informationen und Anlaufstellen bzw. Ansprechpartner für das konkrete Ziel zu erhalten. 

Gehalt und Förderung

Bei Auslandspraktika ist eine Vergütung für die geleistete Arbeit eher unüblich. Anders verhält es sich bei den Auslandsausbildungen, da Sie einen regulären Ausbildungsvertrag unterzeichnen. Ob dieser Vertrag direkt mit der Firma im Ausland geschlossen wurde, oder über eine Partnerfirma in Deutschland, spielt insofern eine Rolle, da Sie nach den ortsüblichen Tarifen entlohnt werden (falls es überhaupt welche gibt).

Studierende haben je nach der persönlichen Situation einen Anspruch auf das Auslands-BAföG oder können zum Beispiel das Erasmusprojekt bzw. den "Deutschen Akademischen Austauschdienst" anpumpen. Für Azubis, die sich für ein Auslandspraktikum interessieren, gibt es je nach Branche und Zielort gesonderte Förderprogramme. Das "Heinz Nixdorf Stipendienprogramm" nimmt sich beispielsweise der kaufmännischen und technisch orientierten Auszubildenden an, die den Fernen Osten als ihr Ziel erkoren haben. Andererseits stellt auch die Agentur für Arbeit einen Ausbildungszuschuss oder ausbildungsbegleitende Hilfen zur Verfügung. Prinzipiell gibt es für jede/n eine Förderung, Sie sollten sich im Vorfeld gründlich informieren.