Ausbildung 2011: Ausländer im Rahmen der EU-Regelung erwünscht

Ausbildung im Jahr 2011 – da fällt Ihnen als Ausbildungsbetrieb möglicherweise sofort die schlechte Situation auf dem Bewerbermarkt ein. Immer weniger Jugendliche verlassen die Schulen. Das gilt zumindest für Schulen in Deutschland. Doch wie können wir es schaffen, genug Azubis für das neue Lehrjahr zu finden? Sollten wir Ausländer "importieren"?

Ausländer, die wegen einer Ausbildung im dualen System aus Polen oder Tschechien extra nach Deutschland kommen – das ist im Jahr 2011 keine Utopie mehr. Es ist nämlich dringend notwendig, nach kreativen Lösungen zu suchen, um Ausbildungsplätze in Deutschland zu besetzen. Das Problem: Es gibt einfach zu wenige qualifizierte Bewerber. Das gilt vor allem für das Handwerk.

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) sieht gute Chancen für jugendliche Ausländer auf eine Lehrstelle in Deutschland. Schließlich konnten in den letzten beiden Jahren 18.000 Ausbildungsplätze nicht besetzt werden. Und das Interesse an einer Ausbildung in Deutschland ist ab 2011 groß. Der ZDH spricht von einer intensiven Nachfrage aus Polen und Tschechien. Zudem sei auch Spanien, wo die Jugendarbeitslosigkeit bei 50% liegt, sehr interessiert. 

Ausländer in der Ausbildung 2011: Mehr Segen als Fluch 
Gerade rechtzeitig wurde die Arbeitnehmer-Freizügigkeit innerhalb der EU erweitert. Seit dem 1. Mai 2011 können auch Bewerber aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn unkompliziert in Deutschland arbeiten. Für Auszubildende gilt das gleichermaßen.

Manch einer suggeriert ja, Ausländer könnten den deutschen Arbeitsmarkt überschwemmen. Solche Ängste sind allerdings unbegründet. Im Gegenteil: Mangelnde Bewerber im Rahmen der Ausbildung und der Fachkräftemangel, welcher nach und nach in allen Branchen um sich greift, machen die neue Arbeitnehmer-Freizügigkeit eher zum Segen als zum Fluch.