Smalltalk über Fußball: Sollten die Spieler die Nationalhymne mitsingen?

Immer wenn die deutsche Nationalmannschaft ein Fußballspiel bestreitet, wird die Nationalhymne gespielt. Einige Spieler singen mit, andere nicht. Machen Sie das zum Smalltalk-Thema. Ist es ein Zeichen der Integration, wenn Nationalspieler die Nationalhymne mitsingen?

Wenn eine WM oder eine EM stattfindet, werden Sie kaum jemanden finden, der nicht über Fußball redet. Beleuchten Sie doch einmal einen ganz anderen Aspekt: Die Integration der Nationalspieler mit ausländischen Wurzeln. Hat es z. B. etwas zu bedeuten, wenn die Spieler die Nationalhymne mitsingen?

Deutscher Fußballbund wirbt mit Integration

Der Deutsche Fußballbund (DFB) wirbt mit einem Film für das Gelingen der Integration. Die zentrale Frage des Webespots heißt: Was verbindet alle diese Menschen? Die Antwort: Ihre Kinder spielen in der Nationalmannschaft! Doch dieses harmonische Bild wird für manchen getrübt, wenn vor dem Fußballspiel auffällt, dass die Spieler mit Zuwanderungsgeschichte die Nationalhymne nicht mitsingen. 

Immer wieder taucht beim gemeinschaftlichen Anschauen von Spielen der Nationalmannschaft die Frage auf, warum nicht alle Spieler bei der Nationalhymne mitsingen. Manchmal entsteht hieraus eine Diskussion, welche letztlich die Frage aufwirft, ob alle Spieler die Nationalhymne mitsingen sollten.

Wenn Sie dafür sind, dass die Spieler die Nationalhymne mitsingen

Diese Argumente können Ihnen im Smalltalk über Fußball helfen:

  • Alle Spieler, die auf dem Platz stehen, sind Staatsbürger von Deutschland, sei es nun von Geburt an oder weil sie die deutsche Staatsbürgerschaft erworben haben. Sie sollten sich somit mit Deutschland identifizieren.
  • Alle Spieler verdienen sehr viel Geld, da sie in der Nationalmannschaft spielen können und sie verrichten ihre Form der Arbeit für Deutschland und dabei "stehen sie für Deutschland"!
  • Viele Menschen identifizieren sich mit der deutschen Nationalmannschaft als "ihrer" Mannschaft. Die Menschen sagen: "Wir spielen am Samstag" oder "Wir haben gewonnen oder auch verloren".

Das Mitsingen der Nationalhymne als Meilenstein der Integration?

Die Fußballspieler sind für viele junge Menschen, ob sie nun Zuwanderungsgeschichte haben oder nicht, Identifikationsfiguren. Als solche Identifikationsfiguren könnten die Spieler als Vorbilder vorleben:

  • dass Deutschland ihre Heimat ist
  • sie sich mit Deutschland so identifizieren, dass sie sogar die Nationalhymne mitsingen
  • damit könnten sie allen "Ausländern mit deutschem Pass" zeigen, dass es möglich ist, sich als Deutscher mit ausländischen Wurzeln mit Deutschland zu identifizieren.
  • die Spieler mit ausländischen Wurzeln könnten als leuchtende Vorbilder für ein multikulturelles Deutschland voran gehen.
  • die deutsche Staatsbürgerschaft bedeutet nicht nur, Deutscher zu sein, sondern sich mit Deutschland zu identifizieren
  • dies könnten die Spieler ganz einfach vorleben, indem sie die deutsche Nationalhymne ganz selbstverständlich mitsingen.

Hierdurch würden sie auch dem Werbespot des DFB gerecht werden und die Integrationsbemühungen unterstützen. 

Wenn es Ihnen egal ist, ob die Spieler die Nationalhymne mitsingen

Dann können Sie mit folgenden Argumenten punkten:

Das Singen der Deutschen Nationalhymne ist eine "Herzensangelegenheit". Menschen singen ihre Nationalhymne, weil sie sich damit identifizieren. Man kann niemanden dazu zwingen, sich mit der eigenen Staatsbürgerschaft so zu identifizieren, dass er oder sie auch die Nationalhymne singt!

Vorsicht vor radikalen Positionen

Vielleicht treffen Sie in Ihrem Smalltalk auf Personen, die die Position vertreten, dass die Spieler, die die Nationalhymne nicht mitsingen, sich nicht in Deutschland integrieren wollen. Vielleicht denken sie sogar darüber nach, ob diese Spieler überhaupt in der Nationalmannschaft spielen sollten. Vielleicht bringt Ihr Gesprächsgegenüber Argumente in folgender Form:

  • Die Ausländer kommen doch nur hierher, um es sich in Deutschland gut gehen zu lassen
  • Die Ausländer interessiert Deutschland doch nicht wirklich
  • Ausländer sind und bleiben Ausländer
  • usw.

Betonen Sie an dieser Stelle, dass die Personen, um die es hier geht, ja keine Ausländer sind, sondern Menschen mit deutschem Pass, also Deutsche!