Schweden plant Studiengebühren für Ausländer

Die schwedischen Hochschulen genießen einen guten Ruf, es gibt viele Vorlesungen in englischer Sprache, und sie verlangten bisher keine Studiengebühren. Das soll sich ändern: Schweden will Ausländer aus Ländern außerhalb der EU zu Kasse bitten.

Die Fakten sprechen für sich: In den letzten zehn Jahren hat sich Zahl der ausländischen Studenten in Schweden mehr als verdreifacht, rund 36 000 sollen es im Wintersemester 2008/2009 gewesen sein, das entspricht ungefähr acht Prozent aller Studierenden. Bisher zahlt der schwedische Steuerzahler deren Ausbildung.

Keine Studiengebühren für EU-Studenten
Nun hat die schwedische Regierung die Einführung von Studiengebühren vorgeschlagen. Zahlen sollen aber nur Ausländer, die aus Ländern außerhalb der EU kommen. Deren Anzahl steigt, besonders viele kommen angeblich aus Asien nach Schweden.

Für Studierende aus Ländern der EU sowie aus Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz bleibt das Studium weiter kostenlos; sie sind in diesem Punkt rechtlich den Schweden gleichgestellt. Außerdem gilt die Befreiung von Studiengebühren für Austauschstudenten, mit denen schwedische Hochschulen entsprechende Vereinbarungen getroffen haben.  

Ab dem Wintersemester 2011/2012 sollen die Hochschulen Studiengebühren für Ausländer erheben, die Höhe wird je nach Hochschulort und Studiengang unterschiedlich sein. Ein teures Masterstudium kann etwa umgerechnet 10.000 Euro kosten.

Die Einnahmen aus den Studiengebühren werden – so ist es geplant –   in die Lehre investiert und dienen dazu, Schwedens Universitäten im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig zu machen: Schweden will nicht vor allem die Studierenden anlocken, die nur kommen, weil es nichts kostet.

Schweden vergibt Stipendien an Ausländer
Angesichts der starken internationalen Konkurrenz durch die angelsächsischen Hochschulen fürchten Kritiker, dass sich begabte Interessenten von den Gebühren abschrecken lassen.

Dem will die schwedische Regierung durch Stipendien begegnen. Ein Programm sieht Studienförderung für Studierende aus Ländern vor, in denen Schweden schon lange in der Entwicklungszusammenarbeit engagiert ist, dies umfasst Bangladesch, Bolivien, Burkina Faso, Kambodscha, Äthiopien, Kenia, Mali, Mosambik, Ruanda, Tansania, Uganda, und Zambia.

Ein zweites Stipendienprogramm steht für besonders qualifizierte Studenten aus anderen Ländern zur Verfügung.