Mentales Training der Kreativität: Im Klartraum bewusst träumen

Ein Klartraum ist ein Traum, in dem der Träumer sich dessen bewusst ist, dass er träumt. Bewusst Träumen und auch die Fähigkeit zum willentlichen Steuern von Trauminhalten sind durch mentales Training erlernbar. Im Klartraum können Sie wahre kreative Lösungen finden.

Bewusst träumen: Der kreative Klartraum
Der Klartraum, auch luzides Träumen genannt, kann ein interessantes kreatives Experiment darstellen. Ein mentales Training zur Aktivierung von Klarträumen bietet Ihnen Möglichkeiten, sich schöpferisch zu entfalten. Dabei sind die Potentiale  unbegrenzt, denn der Urzustand des Seins ist eigentlich der riesige Ozean des Träumens. Hieraus  entstehen alle Bilder, Visionen, Gedanken, Erfindungen und Taten. Tag und Nacht schöpfen wir Menschen unbewusst aus diesem großen Meer.

Bewusst träumen: Aus der Einheit schöpfen
Im Ozean des Träumens ist alles reines Potential, ist alles direkt miteinander verbunden, sind auch alle Wesen miteinander verbunden. Nichts ist individualisierte Form. Die Gedanken sind frei.

Klarträumen beziehungsweise luzides Träumen heißt  nichts anderes, als bewusst aus diesem Traum-Meer zu schöpfen und alles, was ist, bewusst  wahrzunehmen. Durch mentales Training des luziden Träumens können Sie erleben, dass es dabei keinerlei Abspaltungen und Trennungen im Bewusstsein mehr gibt. Dadurch, dass es keine aus dem Zusammenhang gerissenen  Erinnerungen,  keine vom Sein abgetrennten seelischen Nischen mehr gibt, kann der Wachträumer  das energetische Zusammenwirken der Kräfte und dabei auch die Hintergründe  aktueller Handlungen sofort erfassen.

Bewusst träumen: Vorteile Klartraum

  • Ein luzider Träumer ist somit auch nicht von anderen zu manipulieren oder durch eigene alte Gedanken- und Glaubensmuster zu beeinflussen, da dieser die Manipulationsabsicht sofort durchschauen würde. Er erkennt die Wirklichkeit, die wirkenden Kräfte, hinter der Erscheinung. Man kann ihm nicht mehr zu etwas  bewegen, was seiner eigenen Natur widerspricht.
  • Ein weiterer positiver Aspekt des luziden Träumens ist der Fakt, dass ein Klarträumer sich auch  jenseits des Fühlens und Erlebens von ANGST wahrnimmt.
  • Alles geschieht ohne einschränkende Wertung. Daher kann man im Zustand  des Wachträumens auch wirklich kreative Lösungen finden.

Klartraum durch die WILD-Technik
Zur Erreichung eines Klartraums gibt es unterschiedliche Techniken. Wir wollen hier die Klarheit bewahrende "WILD-Technik“ (Wake Induced Lucid Dream – ein aus dem Wachzustand induzierter Luzider Traum) vorstellen.

Sie bleiben dabei wach und versuchen, Ihr Bewusstheit in den Traum fließend mit hinüber zu nehmen. Dabei begeben Sie  sich direkt aus dem Wachzustand in einen Klartraum.

Dabei schläft gewissermaßen nur der Körper ein und verfällt in eine Schlafstarre. In einer Schlafstarre oder Schlafparalyse ist der Körper während der Traumphasen bewegungsunfähig. Das verhindert auf natürliche Weise, dass im Traum erlebte Bewegungen auch in der Realität ausgeführt werden. Diese Schlafstarre wird in der Regel nicht bewusst erlebt. Aufgrund der dabei auftretenden Augenbewegungen wird diese traumgefüllte Schlafphase als REM-Schlaf (REM = Rapid Eye Movement – Schnelle Augenbewegungen) bezeichnet.

Ablauf der WILD-Technik

  1. Muskel-Entspannung
    Gehen Sie auf eine gelernte Weise in die Muskelentspannung (z. B. durch Progressive Muskelrelaxation oder Autogenes Training).
    Der Körper sollte sich schön warm und schwer anfühlen, wirklich vollkommen entspannt sein.
  2. Blinzeln
    Jetzt öffnen Sie die Augen alle fünf Sekunden für einen Augenblick und nehmen  kurz das wahr, was sie sehen können. Dies funktioniert auch, wenn es dunkel ist. Schlagen Sie die Augen nur  kurz auf, so als würde bei einem älteren Fotoapparat für einen Moment die Blende auf und zu gehen. Während dieses Blinzelns können Sie auch eine solche Suggestion einbauen, wie z.B. “1, 2, 3  (Augen kurz auf) … Ich träume klar!”.
    Dieses Vorgehen macht sehr schnell müde. Nach zwei bis fünf Minuten sollten die Augenlider schon so schwer und müde sein, dass Sie sie kaum noch aufbekommen.
    Die Blinzeltechnik ist auch allgemein zum Entspannen und Einschlafen sehr nützlich.
  3. Vibrieren, dann ohne Körpergefühl
    Es stellt sich dann meist ein “Vibrieren” oder Kribbeln im Körper ein und dieses Körpergefühl verschwindet immer mehr. An diesem Punkt hören Sie mit dem Augenblinzeln auf und bewegen sich immer weiter in den Schlafzustand hinein. Langsam vermindert sich das Erleben des physischen Körpers, bis Sie diesen nicht mehr spüren.
  4. Hypnagoge Bilder und der Traumanfang
    Dann entwickeln sich sogenannte "hypnagoge Bilder“. Diese sehen bei jedem Menschen anders aus. Man könnte sie als “Plasmawolken” bezeichnen, die mehr und mehr Gestalt annehmen und langsam zu festeren Formen werden. Konzentrieren Sie sich am besten nicht darauf,  sondern blicken Sie durch diese Plasmawolken hindurch auf das, was “dahinter” ist.
    Wenn sich aus den hypnagogen Bildern festere Objekte und Szenen bilden, dann können Sie aktiv versuchen, sich an etwas Geformten festzuhalten und sich in die entstehende Szene „hineinzugehen” beziehungsweise sich auf dieses Geschehen einzulassen. Entscheidend für das Gelingen ist auch die Stabilität der Szene. Dieser Schritt ist bei jedem anders und kann nur durch mentales Training erfahren und immer besser gemeistert werden.
    Von hier an beginnt der klare Traum, den Sie nach ihren Intentionen und Wünschen gestalten können. Diese WILD-Technik übt und verstärkt auch die Bewusstwerdung während des gewöhnlichen Traums mit all den Inspirationen.
    Dieses spezielle Mentaltraining lässt Sie zu wirklich neuen Lösungen vordringen. So manche geniale Erfindung kam im Traum.

Buch-Empfehlung:
Jayne Gackenbach und Jane Bosveld:  Herrscher im Reich der Träume. Kreative Problemlösungen durch luzides Träumen
ISBN-10: 3591082988