Kommt bald das Altersvorsorgekonto?

Das Altersvorsorgekonto wäre eine Alternative zu staatlich geförderten Anlageprodukten wie der Riester-Rente. Doch auch mit privaten Lebens- oder Rentenversicherung, Immobilien, Aktien oder Fonds kann für das Alter vorgesorgt werden. Lesen Sie mehr dazu in diesem Artikel!

Private Altersvorsorge wird immer wichtiger und sollte so früh wie möglich in Angriff genommen werden. Aufgrund des demografischen Wandels reichen die Renten nicht mehr aus und selbst wer heute in einem festen Job arbeitet, ist nicht vor Altersarmut geschützt. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten vorzusorgen.

Neben den privaten Anlagemöglichkeiten in Renten- oder Lebensversicherungen, Fonds, Immobilien oder Aktien gibt es auch staatlich geförderte Vorsorgeprodukte. Hierzu zählen die Riester-Rente für Angestellte und die Rürup-Rente für Selbstständige, die beide mit staatlichen Zuschüssen gefördert werden.

Altersvorsorgekonto statt Riester-Rente

Immer mehr Verbraucherschützer fordern schon seit längerer Zeit, dass die Riester-Rente durch ein Altersvorsorgekonto ersetzt werde soll. Aufgrund ihrer geringen Erträge steht die Riester-Rente seit ihrer Einführung im Jahr 2001 regelmäßig in der Kritik. Auch die Intransparenz und Unflexibilität der Produkte ist vielen ebenso ein Dorn im Auge wie die Tatsache, dass meistens mit zu hohen Lebenserwartungen kalkuliert wird.

Das Problem mit den zu hohen Lebenserwartungen ist, dass dadurch der Auszahlungsbetrag sinkt. Die Ersparnisse werden über einen zu langen Zeitraum verteilt ausbezahlt, wodurch die Versicherung mehr Gewinn macht, wenn jemand früher stirbt.

Niedrige Zinsen, wenig Ertrag

Spötter sagen es sei ertragreicher, sein Geld unter die Matratze zu legen, als auf die Riester-Rente zu bauen. So ganz stimmt diese Aussage natürlich nicht, dennoch sind die Renditen tatsächlich recht niedrig und in Anbetracht des 2015 gesunkenen Garantiezinses von 1,75 % auf 1,25 % noch niedriger geworden.  

Das Altersvorsorgekonto wäre ein Konto, das idealerweise von einer nicht profitorientierten Institution wie zum Beispiel der Deutschen Rentenversicherungsgesellschaft angeboten wird. Dadurch müssen Verbraucher keine teuren Abschlussprovisionen mehr bezahlen, sondern sie könnten von der staatlichen Förderung in vollem Umfang profitieren.

Ob das Vorsorgekonto kommt ist offen

Das Vorsorgekonto sollte transparent, günstig und flexibel sein und private Altersvorsorge einfach und rentabel machen. Auch die Vererbbarkeit des angesparten Kapitals wäre wünschenswert. Darüber hinaus wird gefordert, dass das Altersvorsorgekonto alle staatlichen Vorsorgeprodukte wie die Riester- oder Rürup-Rente bündeln sollte.

Ob es dieses Altersvorsorgekonto wirklich geben wird ist gerade auch in Anbetracht der starken Finanzlobby in Deutschland noch ungewiss. Transparenz, Einfachheit und ein Ansparen ohne Verluste durch Provisionen wäre in jedem Fall wünschenswert.

Auch mit anderen Anlageprodukten, wie Lebens- oder privaten Rentenversicherungen kann für das Alter vorgesorgt werden. Hierbei birgt aber auch jede Variante wieder ihre eigenen Vor- und Nachteile, sodass es am Ende nie das optimale Vorsorgeprodukt gibt.

Für jeden lohnt eine andere Form der Vorsorge

Jeder sollte für sich abschätzen worauf er wert legt und was am besten zur Lebenssituation passt und sich auf Basis dessen entscheiden. So lohnt beispielsweise für kinderreiche Familien die Riester-Rente, da es vom Staat pro kindergeldberechtigtem Kind, das nach 2007 geboren wurde 300 Euro Zuschuss gibt.

Für Kinder, die vor diesem Datum zur Welt gekommen sind, gibt es immerhin noch 158 Euro pro Jahr. Für Alleinstehende oder Verheiratete ohne Kinder gibt es aber bessere Möglichkeiten zur Geldanlage.

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