Spenden im Verein durch Fundraising

Spenden erbitten und Sponsoren suchen sind Ihre geläufigsten Methoden, um das Vereinsleben materiell von außen unterstützen zu lassen. Ihre kommunikativen Methoden sind dabei meistens mehr oder weniger einsilbig und von mäßigem Erfolg gekrönt. Versuchen Sie es mal mit Fundraising, einer qualitativ wertigen Form des Spendensammelns, die mit Strategien aus dem Marketing gewürzt ist.

Wie sehen Ihre Aktionen aus, um Geld- und Sachzuwendungen für die Gewährleistung Ihrer Vereinsaktivitäten zu erlangen? Sie schreiben Bittbriefe und schicken sie hoffnungsvoll per Post an die vermeintlichen Unterstützer. Da landen die Briefe aber, weil unpersönlich und anonym, im Papierkorb. Sie warten vergebens auf Antwort und verlieren Zeit.

Das dagegengesetzte persönliche Ansprechen im Stil von "Haste mal ’nen Euro?" bringt Sie mit unsicherer Sensibilität auch nicht weiter und kostet wichtige und entscheidende Sympathien. Sie müssen die feine Klinge schlagen. Mit Fundraising, einer komplexen Spendenakquise, die mögliche Spender anspricht und für Ihren Verein interessant macht.

[adcode categories=“verein“]

Aus dem Englischen kommend heißt Fundraising einfach, aber den Kern treffend: Mittel (Geld oder Ressourcen) beschaffen. Die Übersetzung klingt im ersten Moment enttäuschend einfach, wie Ihre ungeübten Spendenbeschaffungsversuche. Aber es steckt mehr dahinter. Es kommt beim Fundraising als Spendenbeschaffung auf das kalkulierte Wie an. Und das Wie beinhaltet ein gezieltes Marketing, um beim potentiellen Spender die geplante materielle Unterstützung zu erreichen.

1. Vereins-Fundraising
Beschäftigen Sie sich im Verein mit den Regeln und Möglichkeiten des Fundraisings. Ihre Spendenakquise kann nur besser werden. Auch im Umgang mit der Öffentlichkeit werden Sie sicherer. Denn eine professionelle Kommunikation ist eines der Geheimnisse des Fundraisings.

Werden Sie kommunikativ und werblich fit und interessant. Erwerben Sie Fachkenntnisse in den Kommunikationsarten des Marketings:

  • Mailing (Spendenbriefe, Informationsschreiben)
  • Dialogmarketing (Telefonakquise)
  • Persönlicher Kontakt (menschlicher und sprachlicher Umgang mit dem Gesprächspartner)
  • Massenmedien (Presse, Hörfunk, Fernsehen)
  • Werbung (Mediengestaltung, Text, Druck)
  • Internet (E-Mail, Websites, Blogs)
  • Mobiles Marketing (Mobilfunk)
  • Eventmarketing (Veranstaltungen zu Kommunikationszwecken)
  • Standaktionen bei öffentlichen Veranstaltungen

Erarbeiten Sie sich Methoden zur Findung und Bindung von Spendern:   

  • Analyse, Recherche möglicher Spender
  • Kontaktaufnahme, Kontaktarbeit per Telefon
  • Besuche, Einladungen zu Veranstaltungen
  • Interessantes Bewerben der Vereinsziele und -projekte
  • Angebote für längerfristige Engagements
  • Persönliche Beziehungsarbeit, gemeinsame Freizeitgestaltung, Geschäftsfreundschaft
  • Patenschaftsübernahme
  • Laufende Berichterstattung über den Erfolg der Spendenbereitschaft
  • Dankesbekundungen

Schaffen Sie in Ihrem Verein die Positionen eines Spenden/Sponsoringbeauftragten. Lassen Sie dieses Mitglied zum Marketing/Fundraisingexperten ausbilden. Für diese Funktion brauchen Sie aber ein charakterlich spezifisches Vereinsmitglied mit persönlichen Qualitäten:

  • kommunikative Fähigkeiten
  • Menschenkenntnis
  • Einfühlungsvermögen
  • Durchsetzungsvermögen
  • Verhandlungsgeschick
  • geringe persönliche Hemmschwelle
  • extrovertiertes Ich
  • wirtschaftliches Denken
  • Eigenverantwortung

2. Organisiertes und selbstloses Fundraising (Non-Profit-Bereich)
Dem Fundraising bietet sich durch das große und weltweite gesellschaftliche Sozial- und Umweltgefälle ein riesiges Betätigungsfeld. Es ist überall da zu finden, wo Menschen, Tiere und gesellschaftliche Probleme materieller Hilfe zur Verbesserung der negativen Realsituation bedürfen. Je größer die zu versorgende Gruppierung ist, desto größer ist der Spendenbedarf.

Demzufolge brauch es auch größerer Organisationen, um große Spendenvorhaben realisieren zu können. Längst haben professionelle Strukturen beim Fundraising Einzug gehalten. Und die kosten trotz der Non-Profit Einstellung auch Geld. Ein Umstand, der in der Öffentlichkeit Zwiespalt hervorruft. Spenden werden mit Freiwilligkeit und unentgeltlichem Engagement gleichgesetzt.

Wenn Ihr Verein nicht selbst tätig werden kann, können Sie sich zur Geld- und Ressourcenbeschaffung an berechtigte Spendenorganisationen oder  Einzelpersonen wenden, die sich im sozial geprägten Non-Profit-Bereich bewegen. Hier ist für alle Beteiligten aber Vorsicht geboten. Vergütungen und Entgelte für geleistete Aufwendungen und Tätigkeiten unterliegen den Richtlinien des Vereins-, Sozial-, Spenden- und Finanzrechts.

Erwerbsmäßige Einkünfte sind im gemeinnützigen Bereich nicht vorgesehen. Denken Sie an Ihren Gemeinnützigkeitsstatus. Holen Sie sich vorher amtliche Erkundigungen ein, wie weit an dieser Stelle Ihre vereinsfinanziellen Kompetenzen gehen dürfen!

3. Gewerbliches Fundraising
Fundraising gibt es auch als Haupt- oder Nebenerwerb, angestellt oder selbstständig, in einem diesbezüglich spezialisierten Unternehmen. Der Spendenprofi bietet seine Tätigkeit als Dienstleistung an und wird vom Auftraggeber entsprechend honoriert, hinzu kommen unter Umständen Provisionen für Erfolgsfälle.

Für Ihren Verein kommt diese Variante wohl nicht in Betracht. Ihre Satzung und Ihr Gemeinnützigkeitsstatus werden die Entlohnung von gewerblichen Spendeneintreibern nicht vorsehen. Anders verhält es sich, wenn ein Sponsor Ihres Vereins gewerbliches Fundraising einsetzt, um Ihnen Spenden für den Vereinszweck zu ermöglichen. Die geschäftliche Abwicklung obliegt dann Ihrem Sponsor.