Jugendliche und Ehrenamt – Wie erreichen Sie das erstrebenswerte Ziel?

Ehrenamt – in erster Linie denkt man an die zahlreichen Ehrenamtlichen in fortgeschrittenem Alter. Dabei ist das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen ein ebenso wichtiger und wertvoller Einsatzbereich innerhalb unserer Gesellschaft. Wie können Sie Jugendliche im Ehrenamt fördern?

Jugendliche sind  besonders beim Engagement in Politik, Freizeit und
Gesellschaft nicht nur weniger präsent, im Gegensatz zu den erwachsenen Ehrenamtlichen sinkt die Zahl der ehrenamtlichen Jugendlichen in den letzten Jahren mehr und mehr. Wird auch oft behauptet, dass vielen jungen Menschen das Interesse fehlt, weiß man inzwischen, dass das nicht der Grund für die rückläufigen Zahlen ist. Im Gegenteil.  Es kann erfreulicherweise festgestellt werden, dass besonderes zahlreiche  Menschen mit Migrationshintergrund bemüht sind, sich durch ehrenamtliche Tätigkeiten in unterschiedlichste Bereiche zu integrieren.

Für die sinkenden Zahlen kristallisierten sich in der Vergangenheit mehr und mehr folgende Ursachen heraus:

  • Jugendliche, zwischen Kind sein und erwachsen werden, stehen in der heutigen, schnelllebigen Zeit vermehrt unter steigenden Leistungsdruck
  • Schüler haben immer weniger Zeit für freiwillige Tätigkeiten durch:
    Ganztagsschulen, Verkürzung der gymnasialen Schulzeit und umfassenderen Lehrstoff sowie laufende Leistungs-, Sportkurse usw.
  • Bachelor- bzw. Master-Studium
  • finanzielle Aspekte – notwendige Nebentätigkeiten zur geringen  Auffüllung von Taschengeld oder Haushaltskasse

Unsere Gesellschaft ist auf ehrenamtlich Tätige angewiesen

Unsere Gesellschaft wird  zukünftig verstärkt auf wachsendes Bewusstsein, Solidarität u. a. durch Zunahme von sozial Schwächeren angewiesen sein.  Dadurch gibt es Handlungsbedarf, besonders durch freiwilliges Engagement.

Das ehrenamtliche Engagement für andere, gemeinnützige und umweltschützende Belange bietet insbesondere für Jugendliche wertvolle Unterstützung im Entwicklungs-, Solidaritäts- und Reifeprozess. 

Verantwortliche, öffentliche Träger und Institutionen sollten mitwirken, Voraussetzungen und Strukturen zu schaffen, um Jugendlichen bei Interesse den Weg zu ehrenamtlichen Tätigkeiten ohne Beeinträchtigung des schulischen Alltags zu ermöglichen. Besonders Jugendliche aus Migrantenfamilien sollten mit Unterstützung, auch Ehrenamtlicher, in das Ehrenamtsgeschehen integriert werden.

Dies kann wesentlich durch andere Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements in Form von Einführung und Begleitung bei Vereins- oder Projektarbeit ermöglicht werden.  

Junge Menschen sollte man  bereits in jungen Jahren nach und nach in das Vereinsleben Sport, Kirche, Theater-, Musik- oder Wandergruppen mit einbeziehen
und  mit wachsendem Gemeinschaftsdenken langsam  an  ehrenamtliche Aufgaben heranführen.

Freiwilligenarbeit im größeren Rahmen in Bereichen von Umwelt, Schülervertretungen, Jugendverbänden oder Naturschutz kann bei entsprechenden Voraussetzungen und Erfahrungen dann auch junge Erwachsene, z. B. Studenten aus Überzeugung und gesellschaftsorientiert noch viele Jahre weiter begleiten.