Rentenanstieg 2011: Ab Juli gibt es 1 Prozent mehr

Über 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner können sich über einen Rentenanstieg freuen. Ab 1. Juli 2011 gibt es genau 0,99 Prozent mehr Rente. Damit profitieren auch die Rentner von den 2010 gestiegenen Löhnen und Gehältern.

Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung Bund steht dem Rentenanstieg zum 1. Juli 2011 nichts mehr im Wege. Etwas mehr als 20 Millionen Rentnerinnen und Rentner können sich auf eine Rentenanpassung von knapp einem Prozent freuen.

Rentenanstieg 2011 hätte höher ausfallen können

Die gute Lohn- und Gehaltsentwicklung des Jahres 2010 hätte eigentlich zu einem höheren Rentenanstieg 2011 führen können. Der mögliche Rentenanstieg 2011 von immerhin 1,99 Prozent wurde auf knapp 1 Prozent reduziert, um die unterbliebenen Rentenminderungen der Vorjahre zumindest teilweise auszugleichen.

Grundlage des Rentenanstiegs 2011

Basis für den jährlichen Rentenanstieg ist die Entwicklung der Löhne und Gehälter. Durch den konjunkturellen Aufschwung sind die Bruttolöhne und -gehälter in Deutschland 2010 wieder kräftig gestiegen. Die für die Rentenanpassung relevante Steigerung betrug 3,10 Prozent in den alten Ländern und 2,55 Prozent in den neuen Ländern.

Zusätzlich zur Entwicklung der Löhne ist für den Rentenanstieg auch die sogenannte Anpassungsformel relevant. Diese Formel überträgt die Veränderung des Verhältnisses von Rentenbeziehern zu Beitragszahlern auf den Rentenanstieg. Im Jahr 2011 wirkt der Nachhaltigkeitsfaktor mit 0,46 Prozent anpassungsdämpfend.

Darüber hinaus wirkt sich auch der sogenannte Riester-Faktor auf den Rentenanstieg aus. Dieser spiegelt die Belastungen der Lohn- und Gehaltsempfänger beim Aufbau ihrer Altersvorsorge wider. Er wirkte sich in diesem Jahr mit 0,64 Prozent ebenfalls dämpfend auf den Rentenanstieg 2011 aus.

Geringer Rentenanstieg 2011 zum Abbau des Rentenüberhangs
Rein rechnerisch hätte sich nach den vorliegenden Daten ein Rentenanstieg von 1,99 Prozent in den alten Ländern und 1,41 Prozent in den neuen Ländern ergeben. Im Jahr 2011 wird allerdings mit dem Abbau des Ausgleichsbedarf begonnen, der durch Anwendung der Schutzklausel in den vergangenen Jahren entstanden ist.

Danach darf eine Rentensteigerung durch die Wirkung von Nachhaltigkeits- und Riester-Faktor zwar gedämpft werden. Allerdings darf sich eine positive Rentenanpassung dadurch nicht ins Negative kehren. In den alten Ländern beträgt der Ausgleichsbedarf 3,81 Prozent, in den neuen Ländern 1,83 Prozent. Um ihn in den kommenden Jahren abzubauen, werden die jeweils rein rechnerisch möglichen Rentensteigerungen halbiert.

Rentenwert 2011 steigt auf 27,47 Euro

Der aktuelle Rentenwert steigt in den alten Ländern zum 1. Juli 2011 von 27,20 Euro um 0,99 Prozent auf 27,47 Euro. Rein rechnerisch hätte sich für die neuen Länder ein Rentenanstieg um 0,71 Prozent ergeben. Die Renten in den neuen Ländern dürfen jedoch nicht weniger stark steigen als in den alten Ländern. Somit steigen sie um den selben Prozentsatz.