Altersvorsorge: Wie Sie dieses Thema richtig angehen

Das deutsche drei Säulen-Konzept: staatliche, betriebliche und private Altersvorsorge. Jahrzehntelang ein wunderbares Bildnis: kräftige Säulen, wie im alten Griechenland. In den letzten Jahren ist aber zumindest die staatliche bestenfalls eine Stütze, die betriebliche nur noch ein Pfeiler und die private Altersvorsorge füttert zu viele Baumeister mit durch und verliert dadurch an Tragfähigkeit. Doch wie können Sie dieses Thema richtig angehen?

Die private Altersvorsorge muss die zusätzliche Last der schwächelnden Säulen auffangen, um das ganze Rentendach zu tragen. Das alte, säulengestärkte Griechenland hat leider mit dem heutigen, hochverschuldeten Griechenland wenig gemeinsam. Die Perspektive ist zudem düster.

Und die Altersvorsorge in Deutschland? Wenn man untätig abwartet, verlässt man sich auf eine bröckelnde Konstruktion. Zum Glück gibt es aber gute Architekten und Ingenieure, die eine sichere Statik erstellen und diese immer wieder neuen Belastungstests unterziehen können. Nur Angehen muss man das schon selbst.

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Altersvorsorge ist für viele furchtbar: man versteht wenig, weiß nicht, wen man ansprechen soll und vor allem, wie verlässlich dann die Aussagen sind. Konsequenz: Man schiebt!

Wie bei vielen derartigen Themen muss erst eines Tages der Leidensdruck groß genug sein. Entweder liest man mal wieder von den dramatischen Konsequenzen der demografischen Entwicklung oder macht sich Gedanken über die langfristigen Auswirkungen der ungehemmten, anscheinend auch in der Zukunft alternativlosen Verschuldungsstrategie des Staates. Dann wird überdeutlich: Weiterhin die Miete an den Vermieter zu zahlen ist unsinnig, es sollte endlich in Eigentum investiert werden.

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Die Werbung ist voll von "Vorsorgeoptimierern", "Versorgungslückenrechnern" und vielen, vielen weiteren hilfsbereiten und scheinbar unentgeltlichen sogenannten Ratgebern. Schon in dieser Sichtungsphase gilt es, die dahinterstehenden Motive zu durchdringen. Solche Berechnungen erfordern nämlich bedauerlicherweise viel Know-how, Zeit und Neutralität. Das kann man professionell nur gegen eine angemessene Aufwandsentschädigung leisten. Bietet man dies vermeintlich kostenlos an und bedient sich dann aus der Abschlussprovision, ist eine Fehlentwicklung aufgrund mangelnder Unabhängigkeit vorprogrammiert.

Verkappte Verkaufshilfen suggerieren zudem den Eindruck, dass man schnell und bestenfalls unter Zuhilfenahme eines Taschenrechners zum Ziel kommt. Mag sein, dass man so zu einer plakativen Versorgungslücke kommt, die man dann mit einem (von vornherein feststehenden) Produkt schließt. Eine dem Auftraggeber wirklich gerecht werdende Planung ist das aber nicht. Die einzig denkbare Lösung: Anmietung eines vollkommen ergebnisoffenen Beraters gegen Entgelt, gemeinhin Honorarberater genannt.