In der Schuldenfalle – was nun?

In der Zeit der weltweiten Wirtschaftskrise ist es nicht verwunderlich, dass immer mehr Bürger aus dem Mittelstand, Rentner oder Arbeitslose sich in einem Maß verschulden, das nicht lebbar ist. Vor allem dann, wenn die absoluten Grundvoraussetzungen wie Miete oder Strom nicht mehr zu bezahlen sind. Aber was können Sie tun, wenn die Schuldenfalle droht?

Erste Hilfe

Je nachdem, wie groß der Schuldenberg bereits ist, sind verschiedene Maßnahmen angebracht. Wie Sokrates schon sagte: "Es gibt so viele Dinge, die ich nicht benötige." Es gilt also, wenn das denn möglich ist, Kosten zu sparen. Ob das der Handytarif, mehr oder weniger unnötige Versicherungen oder das dicke Auto sind.

In manchen Situationen sind diese Belastungen und Kosten schon auf ein Minimum heruntergefahren. Dann müssen andere Methoden greifen. Ein Weg zum Beispiel, um die ungeheuer teuren Dispositionskredite in den Griff zu bekommen, wäre eine Umschuldung. Hier sollte man sich sorgfältig ausrechnen, ob die Aufnahme eines Kredites vielleicht billiger kommt als die Überziehungszinsen, die ja horrend sind, und prüfen, zu welchem Zinssatz es möglich ist, einen Kredit zu erhalten und in welcher Höhe die Ratenzahlungen zur Tilgung möglich sind.

Hierbei kann der Kreditrechner Excel im Office Paket von Windows sehr hilfreich sein. Oft ist das drängende Problem mit einer Umschuldung schon langfristig gelöst.

Ab zur Schuldnerberatung

Sie sind nicht alleine! Über 6 Millionen Menschen in der Bundesrepublik befinden sich im Zustand der Überschuldung. Die negativen Folgen sind klar: Gehaltspfändung, Kreditkündigung. Die Gründe sind vielfältig. Arbeitslosigkeit, ein Scheitern der Selbstständigkeit, Scheidungen, purer Übermut, Unwissen, schlechte Planung.

Oft ist es sinnvoll, das Problem mit einem Schuldenberater zu besprechen. Hier tun sich oft Mittel und Wege auf, die man in der Panik, die einen klar befällt, wenn zum Beispiel die Stromlieferanten mit einer Sperrung drohen, nicht zu sehen in der Lage ist. Es gilt, sich mit kompetenten Beratern einen wirklichen Überblick über die Situation zu schaffen. Zu diesem Zweck ist es angeraten, möglichst bald einen Termin zu beantragen, denn die Beratungsstellen sind überlaufen, die Wartezeit unter Umständen lang.

Hat man einen Termin, sollte man sich wirklich sämtliche Unterlagen, Rechnungen, Mahnungen, Kontoauszüge, eine Auflistung der zu leistenden Ratenzahlungen etc. zusammensuchen und zu dem Termin vorlegen.

Die letzte Lösung: Privatinsolvenz

Die Privatinsolvenz, die manch einem wie ein Wundermittel vorkommen mag, ist in Wirklichkeit ein äußerst steiniger Weg, der wirklich nur der letzte Ausweg sein darf. Die Folgen sind schwerwiegend, die Schulden mit einer Privatinsolvenz nicht in Luft aufgelöst, sondern lediglich auf die lange Bank geschoben.

Zu bedenken ist, dass das Vermögen vom Augenblick der Insolvenz an von einem Treuhänder verwaltet wird, eine finanzielle Entmündigung in gewissem Sinne, die man aber in Kauf nehmen muss. Alles, was über der Pfändungsgrenze, die bei 990.- Euro anfängt, an Einkommen generiert wird – egal wie – wird abgegeben, um die Schuldenlast zu reduzieren. Man kann keine Verträge mehr abschließen, nicht einmal einen Handyvertrag.

Es ist in der Regel nicht möglich, bei einem Versandkaufhaus oder im Internet etwas zu bestellen. Das Insolvenzverfahren wird der Öffentlichkeit bekannt gegeben, man wird von keiner Bank – aufgrund der negativen Schufaeintragung – keinen, wenn auch noch so kleinen Kredit erhalten. Die Bank streicht den Dispokredit. Betriebskostenrückerstattung, Erbschaft, Auszahlung einer Versicherung oder Steuerrückerstattung sind zur Schuldenregulierung abzuführen.