Wann Sie sich eine Baufinanzierung leisten können

Wer einen festen Job hat, sollte grundsätzlich keine Probleme haben, eine Baufinanzierung über die Jahre zu stemmen. Dennoch gibt es einige Faktoren, die Sie sich bewusst machen sollten, bevor Sie sich für einen Hauskauf entscheiden.

Bei einer Baufinanzierung kommt an erster Stelle immer der Wunsch nach einem eigenen Haus und damit verbunden auch direkt die Frage: Kann ich mir das überhaupt leisten? Denn Häuser sind teuer.

Kleinere sechsstellige Beträge für kleine Häuser in ländlichen Regionen und mittlere bis hohe sechsstellige Beträge für große Immobilien in beliebten Gegenden sind der Standard mit dem Sie rechnen müssen, wenn Sie ein Objekt erwerben wollen.

Ein Baufinanzierungsdarlehen ist der übliche Weg

Da Sie sehr wahrscheinlich nicht das gesamte Geld für einen Hauskauf auf einen Schlag aufbringen können, müssen Sie einen Baufinanzierungskredit aufnehmen. Dieser ermöglicht es Ihnen, die Raten für den Kredit über Jahre hinweg an die Bank abzustottern, die das Geld für den Hauskauf zur Verfügung stellt.

Als Sicherheit gilt für die Bank dabei einerseits das Objekt an sich und andererseits Ihre finanzielle Situation, mit der Sie der Bank glaubhaft machen können, das geliehene Geld nach und nach zurückzahlen zu können.

Stellen Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben gegenüber

Um im Vorfeld abwägen zu können welches Haus in welcher Größe und welcher Lage Sie sich überhaupt leisten könnten, sollten Sie ihre finanzielle Belastbarkeit überprüfen. Erstellen Sie über mehrere Wochen oder sogar Monate einen Plan, in dem Sie all Ihre Ausgaben und Einkünfte eintragen.

So verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, wie viel am Monatsende übrig bleibt, wie viel Sie möglicherweise sogar zu viel ausgeben und an welcher Stelle Einsparpotential besteht. Machen Sie sich auf Basis Ihrer aktuellen Miete klar, wie viel mehr oder weniger Sie für einen Kredit und somit für Wohnen monatlich ausgeben wollen.

Machen Sie sich mögliche Entbehrungen bewusst

Bedenken Sie auch für sich: Wie wichtig sind Ihnen Reisen? Wie wichtig sind Ihnen andere teure Anschaffungen wie zum Beispiel regelmäßig ein neues Auto? Haben Sie teure Hobbys? Machen Sie sich klar, dass eine Baufinanzierung enorme finanzielle Einschränkungen bedeuten kann und Sie möglicherweise auf andere teure Ausgaben verzichten müssen.

Zudem gilt für einen Hauskauf, dass nicht nur die Kosten für die Immobilie fällig werden. Nebenkosten, die rund 10 % des Kaufpreises betragen, Bereitstellungsgebühren für den Kredit, Renovierungsarbeiten, Instandhaltungsmaßnahmen und viele weitere Posten werden auf Sie zukommen, die Sie teilweise noch gar nicht überblicken können.

Berechnen Sie Ihr Eigenkapital für die Baufinanzierung

Machen Sie sich bewusst, dass die Kreditsumme, die Sie in Anspruch nehmen, den reinen Kaufpreis um mindestens 10 % überschreiten sollte. Zudem kann es sein, dass Sie zugunsten einer neuen Regenrinne, einer Heizungsreparatur oder einem neuen Dach in ein paar Jahren auf einen Urlaub oder andere Anschaffungen verzichten müssen.

Wenn Sie bereit sind die ein oder andere Entbehrung für Ihren Traum vom Haus in Kauf zu nehmen, dann sollten Sie sich an die Berechnung des vorhandenen Eigenkapitals machen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihr vorhandenes Eigenkapital und berechnen Sie die mögliche monatliche Belastung für die nächsten Jahre.

Bedenken Sie Problemfälle

Halten Sie sich dabei immer vor Augen, dass eine Baufinanzierung häufig den Optimalfall abdeckt. Kommt ein Arbeitsplatzverlust, eine schwere Krankheit, eine Scheidung oder im schlimmsten Fall sogar der Tod des mitfinanzierenden Ehepartners hinzu, steht Ihre Baufinanzierung schnell auf der Kippe.

Sprechen Sie alle Eventualitäten mit Ihrer Bank durch, um sich in alle Richtungen abzusichern. Lassen Sie Raum für Sondertilgungen  und versuchen Sie, das Darlehen so flexibel wie möglich zu halten.

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