Wie interpretieren Sie das Kurs-Buchwert-Verhältnis?

Kennen Sie das Kurs-Buchwert-Verhältnis? Aktienanalysten nehmen diesen Wert sehr genau und verwenden ihn bei der Einschätzung von Unternehmensanteilen. Aber was bedeutet er für Sie als Anleger? Und wie genau wird das Kurs-Buchwert-Verhältnis berechnet?

Was ist das Kurs-Buchwert-Verhältnis?

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (im folgenden kurz: KBV) ist eine der geläufigsten und wichtigsten Kennzahlen für die Bewertung von Aktien. Es wird damit eine Unternehmensbewertung unter Beachtung der Kriterien des Buchwertes pro Aktie und dem Börsenwert vorgenommen.

Der Buchwert pro Aktie errechnet sich zunächst aus der Verteilung des Buchwerts des bilanziellen Eigenkapitals der Firma unter Abzug eines eventuell bevorzugten Eigenkapitals auf die am Bewertungsstichtag ausstehenden Anteilsscheine des Unternehmens. Wir erfahren also, wie viel bilanzieller Wert auf jede Aktie entfällt. Hier gilt nun natürlich, dass die Differenz zwischen Buchwert und Aktienkurs zu betrachten ist.

So berechnen Sie die Differenz zwischen Buchwert und Aktienkurs

Zur Berechnung der Differenz zwischen Buchwert und Aktienkurs wird nun der Buchwert pro Aktie in ein Verhältnis zu dem Börsenwert gesetzt.

Beispiel

Der Aktienkurs ist am Bewertungsstichtag 8 Euro, der Buchwert beträgt 4 Euro, ergibt also ein KBV von 8:4 = 2. Das bedeutet also, dass je größer das KBV ist, umso höher der Aufschlag auf den Buchwert ausfällt. Dafür kann es diverse Gründe geben, die in den Erwartungen von Investoren liegen. Diese können zukünftige Gewinnerwartungen und Wachstumsaussichten sein, die Geldanleger auf steigende Kurse spekulieren lassen.

Grundsätzlich gilt jedoch, dass ein niedriges KBV für eine günstige Bewertung des Unternehmens spricht. Alle Werte über 1 beinhalten Aufschläge, welche durch Zukunftserwartungen gedeckt und begründet werden sollten.