Börse: UBS – Politk der ruhigen Hand?

Heute vermeldet die UBS einen Verlust in Höhe von 358 Mio. Schweizer Franken. Ein Verlust, welche durch "Steuergeschenke" vermindert werden konnte. Seit ihrem Tiefpunkt im Juli 2008 ist die Aktie an der Börse 35% gestiegen. Wie wird sie sich weiterentwickeln?

Der Verlust wurde belastet durch Abschreibungen in Höhe von 5.1 Mrd. Schweizer Franken. Dieses Resultat täuscht. Hätte nicht eine Steuergutschrift in Milliarden-Höhe erfolgen können, läge der Verlust bei neuerlichen 4 Mrd. CHF. Viel wichtiger als das Resultat war die Ankündigung über die Neu-Ausrichtung des Verwaltungsrates.

Neue Köpfe, wie z.B. James Schiro, der Vorstand der Zurich Financial Services, oder der Ex-Nationalbanker und heutiger Präsident der Swiss Life, Rolf Gehrig, stehen im Gespräch.  

Was bei VW und anderen Globalplayern bereits vor vielen Jahren eingeführt wurde, möchte nun auch die UBS für sich in Anspruch nehmen … Die Schweiz braucht halt für Strukturänderungen etwas länger.

Die Bank wird organisatorisch und führungsmässig in drei Sparten aufgeteilt:  

  • die Investmentank
  • die Vermögensverwaltung
  • und das Asset Management für Pensionskassen und Grossinvestoren.

Jede Sparte erhält einen eigenen CEO, also eine Art Konzernchef pro Konzernsparte. Die Führungsrige der UBS ist sicher gut beraten, wenn sie nach dem Abgang von Marcel Ospel eine „Politik der ruhigen Hand“ führt. Aktionismus, wie in der frühen Vergangenheit, ist sicher kein gutes Mittel, den weltgrössten Vermögensverwalter aus der Krise zu führen.  

Wie auch im Portfolio-Management die Strategie über Erfolg und Misserfolg entscheidet (und nur zu ca. 4% das Stock-Picking), so ist dass sicherlich auch so in der Unternehmensführung.  

Eingangs stellte ich die Frage, wie sich die Aktie weiterentwickeln wird. Fakt ist, dass zum heutigen Kurs (12. August 2008: 23.02 CHF) alleine die Vermögensverwaltung Wert ist, d.h. Sie erhalten zu diesem Preis das Investment-Banking und das Asset Management kostenlos dazu.

Meines Erachtens ist es – trotz Finanzkrise – ein gutes Value Investment, allerdings nur für Langzeit-Investoren, denn die Krise ist noch lange nicht ausgestanden.  

Vielleicht formiert sich mit dieser Konstellation ein neuer Riese ???