Heizkosten sparen – So geht’s

Heizen ist teuer. Laut einer Studie des Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technik (BMWi) ist es in den vergangenen 20 Jahren zu einer durchschnittlichen Steigerung der Energie- bzw. Heizkosten von über acht Prozent gekommen.

Heizkosten sind in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen

Während dabei die Strompreise nahezu permanent bzw. kontinuierlich gestiegen sind, ist die Gaspreisentwicklung eher wechselhafter Natur gewesen. Aufgrund der so bezeichneten Ölpreisbindung orientieren sich nämlich zahlreiche Liefervereinbarungen zwischen Erdgasproduzenten und -lieferanten am entsprechenden Ölpreis auf dem Weltmarkt.

Die Vergangenheit hat gezeigt: Steigt der Ölpreis, erhöht sich binnen einer Frist von rund sechs Monaten in der Regel dann auch der Gaspreis. Als Beispiel für diesen Mechanismus kann das Jahr 2008 angeführt werden, als die Gaspreise mitten in der Heizperiode um rund 25 Prozent angehoben wurden, nachdem sich die Rohölpreise Anfang des Jahres quasi explosionsartig erhöht hatten.

Der Gaspreisentwicklung entgegenwirken kann ein Verbraucher höchstens durch die Vereinbarung einer Preisgarantie oder mittels einer vergleichsweise kurzen Vertragslaufzeit.

Kosteneinsparungen sind beim Heizen schon durch eine Abkehr von Gewohnheiten möglich

Daher muss dem richtigen Heizen im Zusammenhang mit Kosteneinsparungen und Energieeffizienz in der heutigen Zeit eine ungemein große Bedeutung beigemessen werden. Schon wenn ein Privathaushalt seine täglichen Gewohnheiten beim Heizen ändert, können etliche Euros im Jahr gespart werden. Mit folgenden Maßnahmen bzw. Änderungen verliert die stets gefürchtete Heizkosten-Jahresabschlussrechnung deutlich an Schrecken:

  • Während in Wohnräumen die Ideal- bzw. Maximaltemperatur 20 bis 22°C betragen sollte, reichen in der Küche 18 bis 20°C und im Schlafzimmer sogar 16 bis 18° C. Diesbezüglich können insgesamt ca. sechs Prozent der Heizenergie eingespart werden, wenn die Raumtemperatur um rund ein Grad gesenkt wird. Programmierbare Heizkörperthermostate, die es schon für rund 35 Euro im Baumarkt gibt, helfen bei der Einhaltung von Ideal- bzw. Maximaltemperaturen.
  • Die Wärmeeffizienz von Heizungen kann nachhaltig optimiert werden, wenn der Heizkörper frei zugänglich ist. Wer demgegenüber seine Heizung mit Polstern oder Möbel zustellt und mit Gardinen verhängt, verliert bis zu 15 Prozent der vom Heizkörper abgegebenen Wärme.
  • Ein Haushalt sollte grundsätzlich darauf verzichten mit strombetriebenen Geräten wie einem Heizlüfter oder Radiator zu heizen. Eine Kilowattstunde Strom kann hier mit rund 16 Cent zu Buche schlagen, während beim Heizen mit Gas etwa fünf Cent pro Kilowattstunde anfallen.
  • Dämmplatten oder Dämmfolien, die an der Wand hinter den Heizungen angebracht werden, generieren eine bessere Wärmeabstrahlung.
  • Luftdurchlässige Ritzen an Türen und Fenstern sollten grundsätzlich mit Dämmmaterial wie selbstklebende Streifen abgedichtet werden. Ansonsten zieht die Wärme nach draußen.

Bildquelle: © Yellostrom

Das richtige Lüften trägt eminent zum energieeffizienten Heizen bei

Aber nicht nur beim Heizen an sich kann Geld eingespart werden, auch ein optimiertes Lüften trägt nachhaltig zur besseren Ausnutzung der Wärme und somit zur Kostenreduzierung bei. So sollten Fenster grundsätzlich nicht dauerhaft bei aufgedrehter Heizung angekippt werden. Für den Geldbeutel ist es hier besser, wenn mehrmals am Tag das so genannte Stoßlüften angewendet wird.

Laut Studien kann die gestörte Wärmeeffizienz durch gekippte Fenster einen Haushalt bis zu 200 Euro Mehrkosten bescheren. Beim Lüften sollten Sie es aber auch nicht übertreiben. Denn: Kühlt ein Raum vollständig aus, benötigt er mehr Wärme bzw. Energie als ein gleichmäßig beheizter Raum. Weitere Einsparungen können durch folgende Maßnahmen realisiert werden:

  • Rund 100 Euro können pro Jahr gespart werden, wenn nachts die Temperaturen auf 15° C gesenkt werden und die Warmwassertemperatur nicht über 60° C beträgt.
  • Wer duscht, anstatt ein Bad zu nehmen, kann jährlich bis zu 30 Euro sparen. Wenn dabei das Duschwasser auf nicht über 36° C eingestellt wird, ist nochmals eine Einsparung von rund 50 Euro möglich.
  • Damit es zu keiner Beeinträchtigung der Wärmeübertragung kommt, sollte die Heizungsanlage regelmäßig professionell gewartet werden. Bis zu vier Prozent können dabei an Einsparungspotenzial generiert werden.

Wer richtig heizt und auch lüftet kann nicht nur einen geldwerten Vorteil realisieren, sondern beugt gleichzeitig auch Schimmelbildung und einer etwaigen Schädigung der Bausubstanz vor. Eine zu geringe Raumtemperatur im Verbund mit mangelhafter Frischluftzufuhr begünstigt in der Regel Nässe bzw. Kondensation in der Wohnung und damit die gesundheitsgefährdenden schwarzen Flecken.

In Bezug auf die Energieeffizienz bzw. Heizeffektivität werden zudem zukünftig die alternativen Heizverfahren mit Solarthermie, Geothermie oder auch Pellets immer wichtiger werden. Zwar sind die diesbezüglichen Anschaffungskosten noch relativ hoch, dafür sind die reinen Betriebskosten gegenüber anderen Heizarten vergleichsweise gering.

Zusätzliche Informationen zum Thema Heizkosten sparen: