Baufinanzierung über Direktbank oder Filialbank: Was macht Sinn?

Die einen schätzen die persönliche Beratung, andere wollen lieber den günstigen Zins und scheuen nicht davor sich um alles selbst zu kümmern. Direktbanken und Filialbanken bieten ihren Kunden Vor- und Nachteile, die bei der Baufinanzierung gründlich abgewogen werden sollten.

Bevor Sie eine Baufinanzierung abschließen und sich den Traum vom eigenen Haus erfüllen, sollten Sie sich zunächst gründlich informieren und Angebote vergleichen. Denn nur wenn Sie Angebote vergleichen haben Sie überhaupt die Chance, den für Sie besten Kredit zu finden und abzuschließen.

Kreditanbieter gibt es verschiedene. Kunden haben dabei zunächst die Qual der Wahl zwischen einer Filialbank und einer Direktbank. Beide Bankformen haben ihre Vor- und Nachteile, weshalb Kreditnehmer für sich abwägen sollten was Ihnen wichtiger ist.

Was ist der Unterschied zwischen Filial- und Direktbanken?

Filialbanken sind die klassischen Banken, wie sie jeder kennt. Die Deutsche Bank, die Sparkasse oder die Commerzbank haben ihr Filialnetz in ganz Deutschland, dort sitzen Bankberater, die vor Ort Geschäfte abwickeln und zu denen Kunden jederzeit gehen können.

Direktbanken funktionieren etwas anders. Sie gelten zwar als vollwertige Banken und führen ebenso Geldgeschäfte durch wie Filialbanken, allerdings haben sie kein Filialnetz, wodurch der persönliche Ansprechpartner fehlt.

Direktbanken sind häufig günstiger

Abgesehen von der Flexibilität und den Rückzahlungsmodalitäten ist das wichtigste bei den Konditionen einer Baufinanzierung eigentlich immer der Zinssatz. Dieser entscheidet darüber, wie günstig oder teuer eine Baufinanzierung ist und wie lange Kreditnehmer mit der Rückzahlung beschäftigt sind.

Direktbanken bieten häufig einen günstigeren Baufinanzierungszins an als Filialbanken. 0,5 bis 1 % p.a. können Sie im Vergleich zu einer Filialbank sparen, wenn Sie sich für einen Kredit bei einer Direktbank entscheiden. Bei einer Kreditlaufzeit von 20 bis 30 Jahren macht das am Ende einen Unterschied von mehreren Tausend Euro aus, der sich lohnt.

Nachteil: Fehlender persönlicher Kontakt

Zudem wird bei einer Baufinanzierung über eine Direktbank auch häufig auf Wertermittlungs- und Bearbeitungsgebühren verzichtet, die Filialbanken im Gegenzug erheben. Diese können bis zu 1 % der Kreditsumme betragen und bedeuten weiteres Geld, dass Sie beim Baufinanzierungsabschluss über eine Direktbank sparen.

Der Nachteil beim Abschluss einer Baufinanzierung über eine Direktbank ist die fehlende persönliche Beratung. Zwar gibt es die Möglichkeit, telefonischen Kontakt oder Kontakt per Mail zu Ihrer Direktbank aufzunehmen. Eine Filiale, in die Sie mit Ihren Fragen und Unterlagen gehen können, gibt es aber nicht. 

Manchmal lohnt der Zinsaufschlag bei Filialbanken

Für viele Häuslebauer ist das ein Grund sich gegen eine Direktbank zu entscheiden. Eine Baufinanzierung ist komplex, langwierig und mit vielen Fragen verbunden, weshalb es meist als angenehmer empfunden wird, einen Ansprechpartner vor Ort zu haben. Bei den Filialbanken sind allerdings die Zinsen meist etwas höher, dafür bieten sie auch mehr Service.

Wer sich im Finanzierungsdschungel auskennt, der ist mit einer Direktbank gut bedient. Wer aber unsicher ist, sollte gründlich überlegen, ob sich der eventuelle Zinsaufschlag einer Filialbank nicht doch lohnt, bevor Fehler bei der Finanzierung unterlaufen.

Vergleichen Sie!

Vergleichen Sie unbedingt nicht nur Angebote von Filialbanken untereinander, sondern diese immer auch mit den Angeboten von Direktbanken. Sollten Sie ein Angebot finden, das von den Zinsen her gleich ist, sollten Sie sich aber für die Filialbank entscheiden, da die persönliche Betreuung vor Ort viel Wert sein kann. Macht der Zinsunterschied aber wirklich mehrere 1.000 Euro aus, lohnt es sich abzuwägen.

Ein unabhängiger Berater kann Ihnen zudem die günstigsten Angebote der verschiedenen Finanzierungsinstitute vorlegen, auf Basis dessen Sie sich dann entscheiden können.

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