Wirtschaftshoffnung Frühjahr: Optimisten hoffen auf Beleben der Konjunktur

Nach dem eisigen Winter und der Konjunkturkrise in 2009 hoffen Ökonomen auf eine Verbesserung im Frühjahr. Im Februar hat der lang anhaltende Winter die Stimmung in den Chefetagen der Wirtschaft aber erst noch einmal getrübt.

Hoffnungsträger Frühjahr trotz schlechtem Klimaindex im Februar
Nach zehn Monaten Anstieg ist der Geschäftsklimaindex des Münchener Instituts für Wirtschaftsforschung zum ersten Mal eingerissen. Die Kennziffer basiert auf einer Umfrage bei 7000 Unternehmen und setzt sich zusammen aus der Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage und den Konjunkturaussichten.  

Der wichtigste Frühindikator für die deutsche Wirtschaft ist im Februar zum ersten Mal seit 10 Monaten von 95,8 auf 95,2 Punkte gesunken. Eigentlich hatten die Ökonomen mit einem Anstieg auf 96,3 gerechnet. Gerade die Stimmung der Manager im Einzelhandel war im Februar betrübt. Die Minustemperaturen verdarben die Kauflaune der Verbraucher und damit auch die Stimmung im Einzelhandel. In der Industrie blieb der Geschäftsklimaindex unverändert.   Trotz eisiger Kälte hat sich der Anteil der Bauunternehmen, die über Auftragsmängel klagen, im Vergleich zum Vorjahr verringert.  

Mit dem Frühjahr kommt die wirtschaftliche Erholung
Auch wenn die 7000 befragten Manager ihre Lage im Februar mit 89,8 Punkten um 1,4 Punkte schlechter sehen als im Januar, sind die Erwartungen für das Gesamtjahr eher optimistisch. Diese sind von 100,6 auf 100,9 Punkte gestiegen.   Der kalte Winter hat zwar offensichtlich für einen Stimmungsdämpfer gesorgt, trotzdem glauben Banken-Volkswirte an eine kräftigere Belebung der Konjunktur im Frühjahr. Vor allem durch das Exportgeschäft hoffen viele auf positive Impulse für die Gesamtentwicklung.

Die Großhändler rechnen für die nächsten Monate mit einem leichten Anstieg der Verkaufspreise. Und auch, wenn der Einzelhandel im Moment noch zu kämpfen hat, sehen die beteiligten Unternehmen zumindest keinen Preissenkungsbedarf für die kommenden Monate. Ähnlich sieht es im Dienstleistungssektor aus. Die Dienstleistungsunternehmen vermeldeten zwar für Februar eine etwas negativere Geschäftslage, rechnen aber für das kommende halbe Jahr mit einem besseren Geschäftsablauf und mit Umsatzsteigerungen. Auch die Beschäftigungsperspektiven im Dienstleistungsgewerbe werden für das Frühjahr besser eingeschätzt.

Skeptiker haben trotz Frühjahr wenig Hoffnung für Wirtschaftswachstum
Skeptiker fühlen sich durch die schlechten Indexzahlen bestätigt. Das Kieler Institut für Weltwirtschaft rechnet in diesem Jahr lediglich mit einem Wachstum von 1,2%. Wirtschaftsminister Rainer Brüderle rechnet mit 1,4%. Das Ifo-Institut in München immerhin mit 1,7%. Es gibt aber auch Optimisten, zum Beispiel die Volkswirte der Kredit Suisse, die für Deutschland in diesem Jahr mit einem Plus von 2,5% rechnen.

Fazit für das Frühjahr
Wie das letzte Quartal 2009, war auch das erste Quartal schwach. Trotzdem blicken die Wirtschafts-Manager den kommenden Monaten nicht vollkommen pessimistisch entgegen und hoffen auf ein belebendes Frühjahr.