Risiko Mensch: Datenspionage am Arbeitsplatz verhindern

Wie konkret das Risiko der Datenspionage am Arbeitsplatz ist, zeigen die Fälle der sogenannte Steuer-CDs. Dass aber auch viele Unternehmen Informationen haben, die Mitarbeiter bei einem Wechsel der Arbeitsplatzes oder aus anderen Gründen Dritten anbieten könnten, ist nur wenigen bekannt. Lesen Sie hier, wie Sie mit einfachen Mitteln die Datenspionage am Arbeitsplatz unterbinden können.

Unternehmern achten zwar oft auf die Ausbildung und den Lebenslauf der Bewerber, die Anfälligkeit eines potenziellen Mitarbeiters für Attacken der Wirtschaftsspione wird aber allzu häufig nicht überprüft. Der Staat ist da anders – die Sicherheitsüberprüfungen des Bundeswirtschaftsministeriums stellen sicher, dass diejenigen, die Zugang zu Geheimnissen des Staates bekommen, nur sehr gering anfällig sind für Datenspione.

Durch das Befolgen einfacher Grundregeln bei der Personalauswahl können Unternehmer jedoch sicherstellen, dass sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ins Boot holen, die vertrauliche Informationen auch vertraulich behandeln. Wichtig sind dabei die folgenden Punkte.

Achten Sie auf die Stationen Ihrer Aspiranten im Lebenslauf!

Auch wenn es nicht politisch korrekt ist, Auslandaufenthalte in China, Indien oder Russland können Bewerber nicht nur zu erfahrenen Mitarbeitern qualifizieren, sondern auch zu einer potenziellen Gefahr werden lassen. Insbesondere, wenn die Bewerber längere Zeit in diesen Ländern verbracht haben, sollten Sie vorsichtig sein. Setzen Sie solche Personen nicht sofort in sensiblen Bereichen ein und regeln Sie den Umgang mit vertraulichem Material.

Achten Sie auf die finanzielle Situation Ihrer Bewerber!

Auch wenn es nicht immer angebracht erscheint, sollten Sie dennoch von Bewerbern für verantwortungsvolle Positionen und sensible Bereiche eine Auskunft einer Wirtschaftsauskunftei verlangen. Denn es gilt: Wer finanzielle Sorgen hat ist anfällig für die Methoden der Informationsbeschaffer.

Achten Sie darauf, wie Bewerber Ihnen entgegentreten!

Selbstbewusst, gut ausgebildet, erfahren und mit Informationen des ehemaligen Chefs im Gepäck? Finger weg von solchen Leuten – auch wenn es verlockend ist, die Konkurrenz zu kennen. Wer so bei Ihnen auftaucht hat auch keine Hemmungen, Informationen aus Ihrem Unternehmen weiterzugeben.

Regeln Sie den Umgang mit Informationen in Ihrem Unternehmen!

Vertrauen zu Mitarbeitern ist gut, Kontrolle ist besser. Der Umgang mit vertraulichen Informationen in Ihrem Unternehmen sollte klar geregelt sein. Dazu gehört auch, wie Dokumente gekennzeichnet, mitgenommen und versendet werden dürfen. Nur mit derartigen Regelungen können Sie im Falle eines Falles schnell ermitteln, wer die undichte Stelle war.

Diese Regeln sind allgemein gültig. Natürlich ist es je nach Firma unterschiedlich, was Sie noch tun sollten. Aber eines ist klar – Datenspionage kann jeden treffen – unabhängig von der Größe. In der nächsten Folge lesen Sie, was Sie tun sollten, wenn Sie eine undichte Stelle vermuten.

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