Employer Branding: Was tun bei mangelnder Identifikation?

Es gibt eine Menge von Gründen, warum Mitarbeiter aufgrund mangelnder Identifikation irgendwann dem Unternehmen den Rücken zukehren. Was ist da passiert, was ist schief gelaufen, fragen sich dann die Führungskräfte. Was Sie in solchen Fällen tun können und was Employer Branding für Sie bedeutet, beschreibt dieser Artikel.

Häufige Gründe für Identifikationsmängel und Abwanderungen

Gehen wir einmal ins Eingemachte, so stellen wir häufig fest, dass negativ gestimmte Mitarbeiter, die sich mit Ihnen als Führungskraft und damit meist auch mit Ihrem Unternehmen nicht mehr ausreichend identifizieren und das Unternehmen verlassen wollen, u.a. folgende Umstände stören:

  • Es ist keine „menschelnde“ Führungskultur auszumachen! Respekt voreinander und die Achtung und Beachtung als Mensch kommen zu kurz.
  • Es wird zu wenig bis gar nicht ehrlich anerkannt bzw. gelobt. Meistens wird grundsätzlich zu wenig Aufmerksamkeit zugestanden, die Wertschätzung als Mitarbeiter am Gesamtergebnis und als Mensch fehlt.
  • Unwohlsein entsteht aus einem ungesunden Umgangs- und Betriebsklima und aus mangelhafter Zusammenarbeit in Teams.
  • Viele kleine, subjektiv empfundene Unstimmigkeiten und Imponderabilien am Arbeitsplatz erschweren aus Sicht der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die konstruktive Arbeit. Sie machen ein ehrliches Sich-wohl-Fühlen aus Sicht des Mitarbeiters unmöglich.
  • Kommunikation und Information werden als mangelhaft bzw. defizitär bewertet. Der Weg in die unternehmerische Zukunft wird dadurch unüberschaubarer und unsicherer.
  • Ein erkennbares Führungskonzept bzw. eine entsprechende Strategie als roter Faden sind aus Sicht der Mitarbeiter nicht auszumachen: Führung aus dem Bauch oder nach „Laune“ bzw. „Gutsherrenart“ regiert, Maßstäbe werden verschoben, Lieblinge bevorzugt, Bewertungen unrichtig und ungerecht gehandhabt usw.
  • Der Führungsstil des jeweiligen Vorgesetzten ist nicht berechenbar: Loyal zu sein, lohnt aus Sicht des Mitarbeiters nicht, denn es wird nicht honoriert. Fehlendes Vertrauen ruiniert jede Basis für besonderes Engagement

Kompensation schwierig bis unmöglich

Damit kommen Mitarbeiter schnell an den Punkt, nicht mehr in der Lage zu sein, den tagsüber aufgestauten Frust komplett und ohne Nebenwirkungen zu kompensieren. Das Privatleben wird belastet, Unlust macht sich breit, das Freizeitverhalten überstrapaziert, die Balance ist nicht mehr gewährleistet.

Irgendwo muss der aufgebaute Druck abgebaut werden! Oft genug geschieht dies durch zunächst passive, dann aktive Leistungsverweigerung am Arbeitsplatz, ohne dass es bemerkt wird. Nur, wenn irgendwann die Kunden nicht mehr mitmachen…!

Wie kann die Führungskraft sofort gegensteuern?

  • Zunächst ist es wichtig, eine positive Grundstimmung zu erzeugen: Als Führungskraft sollten Sie in jedem Mitarbeiter den Menschen als solchen erkennen, ihn entsprechend respektvoll behandeln.
  • Der Mitarbeiter ist kein Werkzeug! Also nehmen Sie ihn als menschliches Wesen mit Gefühlen und Verstand nicht nur wahr, sondern achten Sie ihn als Kollegen, als Teammitglied und damit wichtigen Bestandteil des Unternehmens.
  • Eine nette, freundliche Begrüßung und ein wenig Interesse für das, was er tut, reichen oft im ersten Anlauf schon.
  • Die aktive, verständnisvolle Sicht auf die Arbeit des Mitarbeiters hilft dabei, ihn und seine Arbeitsergebnisse besser zu verstehen und nicht nur Arbeitsergebnisse ohne Berücksichtigung der Umstände an Zahlen abzulesen.
  • Genau das generiert erst das notwendige Maß an Verständnis für die Umstände, unter denen er seine Arbeitsergebnisse produziert.
  • Ganz wichtig: Ehrliche Anerkennung und ehrliches Lob sollten die Zusammenarbeit aus Sicht des Mitarbeiters positiv erlebbar machen und damit aufwerten. Er braucht dies ebenso wie Sie!

Freundliche Grüße aus Krefeld und weiterhin viel Erfolg bei der Umsetzung wünscht Ihnen

Theo van der Burgt

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