Kontinuierlicher Verbesserungsprozess: Entwicklung und Herkunft von KVP

KVP ist ein hervorragendes Konzept für Teamarbeit auf der Mitarbeiterebene, aber auch eine Strategie zur permanenten Verbesserung von Produktivität und Qualität auf der Führungsebene. Wenn beide Ansätze zusammenwirken, können Sie in ihrem Unternehmen überdurchschnittliche und nachhaltige Ergebnisse erreichen und trotz Veränderungen im Marktumfeld wettbewerbsfähig bleiben.

Die Wiege von KVP liegt in der Automobilindustrie
Das Massachusetts Institute of Technology MIT veröffentlichte Anfang der 90er Jahre eine interessante Studie von James P. Womack, Daniel T. Jones und Daniel Roos mit dem Titel "Die zweite Revolution in der Automobilindustrie". Der meines Erachtens treffendere Originaltitel hieß damals "The Machine that changed the world".

Die Autoren verglichen hierin die Produktionssysteme der wichtigsten Automobilhersteller der Welt. Der Schwerpunkt lag auf Produktivitätspotentialen und Qualitätsstandards der produzierten und vermarkteten Fahrzeuge.

Toyota, KVP und Kaizen
Wie Sie sicherlich wissen schnitten die Produktionssysteme der japanischen Hersteller wesentlich besser ab, als die ihrer europäischen und amerikanischen Konkurrenten. Die Japaner bei Toyota glänzten mit exzellenter Produktivität bei gleichzeitig bester Qualität. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass Mitarbeiter-Teams in schlanken Beschaffungs-, Herstellungs- und Logistik-Prozessen in Problemlösungen ihres Arbeits-Umfeldes unmittelbar und fest integriert waren. Die Zauberformel hieß Kaizen, das japanische Wort für kontinuierlichen Verbesserungsprozess.

Deming und der PDCA-Zyklus
In den wirtschaftlich schwierigen Zeiten in Japan nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs leitete der in den USA fast unbeachtete Professor Edward Deming eine Qualitätsinitiative   für Topmanager, Führungskräfte und Mitarbeiter ein, die prozessorientiertes Denken, funktionsübergreifende Zusammenarbeit in Kombination mit statistischen Mess- und Testmethoden zur Qualitätsverbesserung zum Ziel hatte.

KVP, Toyota und Porsche
Taiichi Ohno ist der Erfinder des Toyota-Produktionssystems. Er entwickelte die heute in vielen verschiedenen Branchen akzeptierten logistischen Basismethoden des Kanban-Systems, der Just-in-time-Produktion, sowie das japanische Management-Konzept Kaizen. Das wurde in den frühen 50er Jahren als Grundlage des weltbekannten "Schlanken Produktionssystems der Toyota Motor Company", auch TPS genannt, bekannt. 

Da keine Ressourcen für Neuinvestitionen, Maschinen oder Technologie verfügbar waren, versuchte man durch konsequente Ausrichtung aller produktiven Tätigkeiten an den Kundenwünschen und durch kontinuierliche Verbesserung der vorhandenen Produktionsmittel, jede Art von Verschwendung im Produktionsprozess zu verhindern. Das Steuerungswerkzeug hierzu war der simple von Deming voran getriebene PDCA-Verbesserungszyklus.

PDCA steht hierbei für Plan-Do-Check-Act, frei übersetzt etwa Plane- Mache-Überprüfe-Passe an, ein Regelkreis den wir später bei den KVP Werkzeugen und Methoden detaillierter besprechen werden. Erstaunlicherweise wurde dieser Management-Ansatz erst 40 Jahre später, also in den 90ern in Deutschland konsequent umgesetzt. Erfolgreichstes Beispiel war der deutsche Sportwagen-Hersteller Porsche unter der Führung von Wendelin Wiedeking.