Die größten Irrtümer: Die Hire-and-Fire-Methode wird in Deutschland immer beliebter

Kurzfristig eingestellt und genauso schnell wieder entlassen. Bei den verlängerten Probearbeitszeiten und vielen anderen unternehmerischen Entscheidungen entsteht schnell der Eindruck, dass auch in Deutschland die Hire-and-Fire-Methode immer geläufiger wird. Doch wieso dieser Eindruck täuscht und welche Werte in einem guten Unternehmen wirklich zählen, lesen Sie hier!

Hire-and-Fire-Methode, was ist das eigentlich?

Die Hire-and-Fire-Methode steht für eine Personalwirtschaft, die dadurch gekennzeichnet ist, dass Mitarbeiter kurzfristig eingestellt und genauso schnell wieder entlassen werden. Durchläuft eine Firma gute Zeiten, dann werden Arbeitskräfte zusätzlich eingestellt, die ihren Platz aber bei einer Verschlechterung sofort wieder verlieren. "Heuern und Feuern" auf gut Deutsch, oder etwas höflicher ausgedrückt: Ein schneller Personalwechsel.

Trend oder Tatsache?

Wie der Name schon vermuten lässt, stammt diese Art des Personalmanagements ursprünglich aus den USA. Doch ist sie in den deutschen Unternehmen wirklich angekommen und angenommen?

Sobald sich die Konjunktur verschlechtert, entlassen Firmen in den USA vermehrt ihr Personal, was immer wieder zu einer Rekordarbeitslosigkeit führt. In Deutschland hingegen lässt sich beobachten, dass die Jobs auch in mageren Zeiten erhalten werden und die finanziellen Einbußen durch andere Maßnahmen ausgeglichen werden: Beispielsweise durch eine zeitweilige Veränderung der Arbeitszeiten.

Die Methode der Kurzarbeit kann so Entlassungen verhindern und die qualifizierten Arbeiter bleiben ihrer Firma auch weiterhin dauerhaft erhalten. Diese Flexibilität in der Gestaltung der Arbeitszeiten und der Verzicht auf die Hire-and-Fire-Methode zeichnen Deutschland anderen Ländern gegenüber besonders aus.

Dauerhafter Werteverlust als Folge der Hire-and-Fire-Methode

Die Hire-and-Fire-Methode schadet nicht nur dem Einzelnen, sondern ist auf Dauer auch keine Lösung für den Erhalt einer ganzen Firma. Wer einfach drauf los Mitarbeiter entlässt, um Kosten zu reduzieren, der schadet nicht nur dem Arbeitsklima sondern langfristig dem Erfolg des ganzen Unternehmens. Denn schließlich braucht es keine anderen Mitarbeiter, sondern die schwierige Situation muss überstanden werden.

Um für ein Unternehmen die richtigen Entscheidungen treffen zu können, braucht es oft Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, und ein schneller Wechsel, sowohl im Personalwesen als auch im Management, machen ein Unternehmen von innen heraus brüchig und fragil. Beschäftigte, die eine enge und vertrauensvolle Bindung zu ihrem Unternehmen haben, sind weitaus kompromissbereiter und haben nicht nur ein professionelles, sondern auch ein emotionales Interesse daran, dem Unternehmen beizustehen und dafür zweitweise zurückzustecken.

Genau diese Einstellung macht sie so wertvoll und ist einer der entscheidenden Gründe, wieso Sie auf die Hire-and-Fire-Methode verzichten sollten.