Kuppelkalkulation: Merkmale und Besonderheiten

Für die Kuppelkalkulation ist der Umstand kennzeichnend, dass im gleichen Produktionsprozess unterschiedliche Erzeugnisse entstehen, deren Verhältnis sich kaum ändern lässt. Beispiele hierfür sind die Stahlindustrie (Hochofenprozess: Roheisen, Gichtgas und Schlacke) oder die Mineralölindustrie (Raffinerie: Benzin, Öl, Gas).

Im Rahmen der Kostenträgerrechnung kommen verschiedene Kalkulationsverfahren in Betracht. Welche dieser Verfahren Anwendung finden kann, ist unter anderem auch davon abhängig, ob es sich um Kalkulationsverfahren für Kuppelprodukte oder um solche für Nicht-Kuppelprodukte handelt, denn die Kuppelkalkulation ist nur unter sehr restriktiven Bedingungen einsetzbar.

Merkmale der Kuppelkalkulation

Bei der Kuppelkalkulation entstehen im gleichen Produktionsprozess aus denselben Ausgangsstoffen unabwendbar verschiedene Erzeugnisse, deren Verhältnis sich allenfalls geringfügig beeinflussen lässt. Dadurch können die durch die Produktion anfallenden Kosten des Kuppelprozesses nicht auf die einzelnen Produkte aufgeteilt werden.

Entstehen im Rahmen der Produktion neben dem Hauptprodukt noch ein beziehungsweise mehrere Nebenprodukte, kommt als Variante der Kuppelkalkulation die Subtraktionsmethode in Betracht.

Die Subtraktionsmethode als Variante der Kuppelkalkulation

Bei dieser Variante der Kuppelkalkulation werden die Erlöse der Nebenprodukte von den Kosten des Hauptproduktes abgezogen.

Um bei dieser Art der Kuppelkalkulation die Kosten pro Stück des Hauptproduktes zu berechnen, ist es lediglich erforderlich, die Restkosten durch die hergestellte Menge des Hauptproduktes zu dividieren.

Bei der Subtraktionsmethode ist es daher weder erforderlich noch möglich, eine Kalkulation für die Nebenprodukte aufzustellen.

Verteilungsverfahren als Variante der Kuppelkalkulation

Lässt sich im Rahmen der Kuppelkalkulation nicht feststellen, welches der Produkte das Hauptprodukt und welches das Nebenprodukt ist, so können unter Umständen Schlüsselungs- oder Verteilungsverfahren als weitere Verfahren der Kuppelkalkulation angewendet werden.

Bei dieser Form der Kuppelkalkulation werden die Gesamtkosten in Abhängigkeit von bestimmten Schlüsselgrößen auf die Kostenträger verteilt.

Die Gewichtungsrechnung der Kuppelkalkulation

Diese Form der Kuppelkalkulation ist sehr ungenau und orientiert sich bei der Verteilung der Kuppelproduktionskosten am Gewicht oder der Menge der einzelnen Kostenträger.

Weitere Formen der Kuppelkalkulation

Grundsätzlich lassen sich im Rahmen der Kuppelkalkulation die Kuppelkosten auch nach technischen Gesichtspunkten vereilten. Da allerdings die Schlüsselung von Gemeinkosten aufgrund der Kostenverbundenheit niemals zu korrekten Ergebnissen führen kann, bleibt die Aussagekraft auch bei diesen Formen der Kuppelkalkulation eher beschränkt.