Kosten- und Leistungsrechnung: Aufgaben (Teil 3)

Es lassen sich drei Kategorien von Aufgaben unterscheiden, die durch eine moderne Kosten-und Leistungsrechnung zu erfüllen sind. Es handelt sich um Aufgaben der Dokumentation, Kontrolle und Disposition.

Bereits aus der Bezeichnung Kosten- und Leistungsrechnung geht hervor, dass es in diesem Bereich des betrieblichen Rechnungswesens um eine Gegenüberstellung von Kosten und Leistungen eines Unternehmens geht. Unter Kosten sind dabei die mit Faktorpreisen bewerteten Verzehre an Sachgütern und Dienstleistungen während einer Abrechnungsperiode zu verstehen, die zum Zwecke der Erhaltung der betrieblichen Leistungsbereitschaft, der Leistungserstellung und Leistungsverwertung benötigt werden.

Als Gegenstück zu den Kosten ist in der Kosten- und Leistungsrechnung der Begriff Leistung ebenfalls nicht im physikalischen, sondern im wertmäßigen Sinne zu verstehen.

Aufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung
Aufgabe der Kosten- und Leistungsrechnung ist es in diesem Zusammenhang, unter Einbeziehung aller betrieblichen Aktivitäten eine realistische Abbildung der wirtschaftlichen Lage eines Unternehmens zu liefern, die insbesondere als Informationsbasis für zukunftsorientierte Entscheidungen dienen soll.

Hinweis: Hierbei ist grundsätzlich zu beachten, dass für die Kosten- und Leistungsrechnung immer die gleiche Periodenlänge zugrunde gelegt wird, um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse im Zeitverlauf zu gewährleisten.

Dokumentation, Kontrolle und Disposition
Es lassen sich drei Kategorien von Aufgaben unterscheiden, die durch eine moderne Kosten- und Leistungsrechnung erfüllt werden müssen. Es handelt sich um die auf die internen Belange des Betriebes ausgerichteten Aufgaben der 

  • Dokumentation,
  • Kontrolle und
  • Disposition.

Alle drei Aufgabenkategorien sind in der Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung relevant. Allerdings gibt es Schwerpunktsetzungen durch die Unterscheidung von sogenannten Haupt- und Nebenaufgaben. 

Hauptaufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung
Zu den Hauptaufgaben der Kosten- und Leistungsrechnung zählt die dispositive, das heißt planungs- und entscheidungsorientierte Ausrichtung der Kostenträgerstückrechnung insbesondere in Form der Angebotspreisermittlung, die die Selbstkostenbestimmung als Vorkalkulation beinhaltet. Die zu ermittelnden Preisuntergrenzen stellen diejenigen Preise dar, die mindestens erzielt werden müssen, damit die Aufnahme der Produktion überhaupt sinnvoll ist. Stellt man die auf Vergangenheitswerten oder Schätzungen basierenden Planpreise der Enderzeugnisse den errechneten Preisuntergrenzen gegenüber, so sind zum Beispiel Aussagen über den zu erwartenden Erfolg möglich.

Der Gegenüberstellung von Preisen und Kosten kommt in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu. Durch die Differenzbildung aus Preis und (variablen) Stückkosten wird im Rahmen der Kostenträgerstückrechnung der Deckungsbeitrag pro Endprodukteinheit ermittelt, der als wichtiges Entscheidungskriterium z. B. in die kurzfristige Produktionsprogrammplanung einfließt.

Ebenso als Hauptaufgabe der Kosten- und Leistungsrechnung ermöglicht die Gegenüberstellung von geplanten Kosten aus der Vorkalkulation und den aus der Nachkalkulation realisierten