Kennen Sie die Nachteile beim Factoring?

Grundsätzlich ist das Factoring eine echte Alternative zum Bankkredit. Doch mit dem Factoring sind auch einige Nachteile verbunden. Neben den zum Teil hohen Kosten resultieren einige Probleme aus dem Instrument selbst. Lesen Sie hier, welche Nachteile beim Factoring entstehen können.

Den Vorteilen beim Factoring stehen auch einige Nachteile gegenüber. Neben den zum Teil hohen Kosten sind es vor allem Probleme, die mit dem Factoring selbst verbunden sind.

Einer der Nachteile beim Factoring sind die hohen Kosten

Beim Factoring kauft eine Factoring-Gesellschaft Forderungen aus Lieferungen und Leistungen eines Unternehmens auf und zahlt diesem Unternehmen einen Teil des Forderungsbetrages aus. Allerdings ist diese Dienstleistung alles andere als kostenlos. In der Regel behält der Factor zunächst 10 bis 20 Prozent des Rechnungsbetrags als Sicherheit für eventuelle Abzüge durch Skonto oder Mängelrügen ein. Erst wenn der Kunde seine Rechnung bezahlt hat, bekommt das Unternehmen diesen Teil – nach Abzug der Kosten für den Factor – ausgezahlt.

In Abhängigkeit davon, welche Aufgaben die Factorgesellschaft übernimmt, können weitere Kosten anfallen. So verlangt die Factoring-Gesellschaft für die Übernahme des Delkredererisikos im allgemeinen Gebühren zwischen 0,1 und 1,0 Prozent der abgetretenen Forderungssumme. Die verschiedenen Dienstleistungen lässt sich der Factor mit Sätzen zwischen 0,5 und 2,5 Prozent der abgetretenen Forderungssumme vergüten.

Die konkrete Höhe dieses – in jedem Einzelfall gesondert festzulegenden – Satzes hängt natürlich von dem Umfang des Leistungsangebots und der durchschnittlichen Höhe der Forderungsbeträge ab.

Imageprobleme sind ein weiterer der Nachteile beim Factoring

Weitere Nachteile beim Factoring können aus den typischen Begleiterscheinungen sowie aus möglichen Problemen bei Auslaufen des Vertrages resultieren. Besonders nachteilig können sich Imageprobleme auswirken. Insbesondere dann, wenn der Verkauf von Forderungen bei den Kunden als ein Zeichen von finanzieller Schwäche oder gar wenig soliden Finanzgebarens angesehen wird.

Zwar kann der Abschluss eines Factoring-Vertrages durchaus auch ein Beleg für ein effizientes Risikomanagement sein. Dennoch gibt es in vielen Branchen noch Vorbehalte gegenüber diesem Instrument.

Mit diesem Factoring-Nachteil können ganz konkrete Probleme verbunden sein, vor allem dann, wenn sich die eigenen Lieferanten mit Lieferungen auf Ziel zurückhalten oder die eigenen Kunden sich – aus welchem Grund auch immer – nach anderen Lieferanten umsehen.

Factoring-Nachteil Nr. 3: Reduzierter Kundenkontakt

Ein weiterer Factoring-Nachteil kann sich daraus ergeben, dass sich der Kundenkontakt nach Abschluss des Factoring-Vertrages reduziert. Vor allem die gerade in kleinen und mittleren Unternehmen geschätzten Möglichkeiten, gelegentliche Zahlungszielüberschreitungen bei einer insgesamt guten Geschäftsbeziehung stillschweigend zu akzeptieren oder überfällige Forderungen in einem persönlichen Gespräch anzumahnen, entfallen durch den Einsatz von Factoring.

Die Nachteile beim Factoring beinhalten auch "Abhängigkeit"

Ein nicht zu unterschätzender Factoring-Nachteil entsteht schon beim Abschluss eines entsprechenden Vertrages, denn hierdurch kann das Unternehmen in eine gewisse Abhängigkeit von dem Factoring-Institut geraten. Insbesondere dann, wenn die gesamte Debitorenbuchhaltung und Fakturierung vom Factor übernommen wird, und das Unternehmen die hierfür erforderliche Infrastruktur abgebaut hat, führt die Beendigung des Factoring-Vertrages zu Anpassungsproblemen.

Damit stehen den unbestrittenen Vorteilen auch einige Nachteile beim Factoring gegenüber, die Sie bei der Entscheidung berücksichtigen sollten, ob dieses Instrument für Sie geeignet ist. Generelle Aussagen über die Vorteilhaftigkeit des Factoring im Vergleich zu anderen Finanzierungsinstrumenten sind leider nicht möglich.