IAS/IFRS in einem Center of Excellence: Kosten, Qualität und Zeit lassen sich optimieren

Es passiert äußerst selten, dass sich die drei Dimensionen Kosten, Qualität und Zeit in Einklang bringen lassen. Die Platzierung des Reportings nach IAS/IFRS in einem Center of Excellence macht es möglich, die Berichterstattung qualitativ besser zu gestalten. Dabei können auch Kostenersparnisse und Schnelligkeit erreicht werden.

Wieso Berichterstattung nach IAS/IFRS?
Nach der EU-Verordnung vom 19.07.2002 (IAS-Verordnung) sind alle kapitalmarkorientierten Unternehmen dazu verpflichtet, ab 2005 ihre Konzernabschlüsse nach IAS/IFRS zu erstellen. Die Zielsetzung ist es, die Abschlüsse betroffener Gesellschaften zu harmonisieren, um einen hohen Grad an Transparenz und Vergleichbarkeit sicherzustellen.

Die Umstellung auf IAS/IFRS und die Berichterstattung nach den internationalen Rechnungslegungsstandards ist sicherlich eine Investition, die sich sehr schnell amortisiert, wenn die Umstellung organisatorisch intelligent gemeistert wird. Dank Umstellung auf IAS/IFRS können sogar Kostenersparnisse realisiert werden – und dabei die Anforderungen an Qualität, Standardisierung und Harmonisierung erfüllt werden.

Berichterstattung nach IAS/IFRS in einem Center of Excellence
Eine gute Möglichkeit, um die drei Dimensionen Zeit, Qualität und Kosten in Einklang zu bringen, ist die Platzierung der Berichterstattung nach IAS/IFRS in einer Shared Service Organisation. Die Anforderung der IAS/IFRS ist es, dass die Welt dieselbe Finanzsprache spricht und dass die Berichterstattung nach IAS/IFRS weltweit einheitlich ist.

Es ist sinnvoll, die Berichterstattung für einzelne Tochterunternehmen im Rahmen einer Einheit (eines Centers of Excellence) zu zentralisieren. Dieses Modell kostet nicht nur weniger, als die traditionelle Lösung, bei der jede Tochtergesellschaft diese Aufgabe wahrnimmt, sondern macht auch möglich, die Qualität und Konsistenz des Reportings nach IAS/IFRS konzernweit sicherzustellen.

Ein Center of Excellence unterscheidet sich von einem klassischen Shared-Service-Modell. Ein traditionelles Shared Service Center ist meistens auf transaktionsintensive Prozesse spezialisiert, und das Center of Excellence ist wissensintensiv geprägt. Die hochqualifizierten Mitarbeiter einer solchen Einheit nehmen die wissensintensiven Aufgaben für einzelne Tochtergesellschaften, Länder und/oder Sparten wahr.

Das Center of Excellence bietet viele Vorteile
Das Modell eines Centers of Excellence nutzen bereits mehrere Konzerne. Dies bestätigt z. B. die Deloitte-Studie "Shared Services shines in challenging times. Insights from Deloitte’s 2009 global shared services survey", in der über 700 Shared Service Center untersucht worden sind.

Die meisten Befragten waren der Meinung, dass sich die Zuständigkeit der Shared Service Center um das IAS/IFRS Reporting erweitern wird bzw. das IAS/IFRS-Reporting in einem Shared Service Center platziert wird bzw. sein wird.

Dank Platzierung der Berichterstattung nach IAS/IFRS in einem Center of Excellence lässt sich folgendes erreichen:

  • Personalersparnisse. Die Zentralisierung des Reportings ermöglicht es, die Arbeit effizienter zu organisieren. Somit können dieselben Aufgaben mit weniger Personalressourcen erledigt werden.
  • Bessere Anpassung der Gehälter an Zuständigkeiten und Positionen. In einem heterogenen Umfeld mit mehreren Berichterstattungsquellen kommt es oft zu der Situation, dass Personen nicht nach Leistung, sondern nach Funktion vergütet werden, obwohl der Umfang und die Komplexität der Berichterstattung von Gesellschaft zu Gesellschaft variieren. In dem Umfeld eines Centers of Excellence ist es einfacher, die Gehälter gerechter zu gestalten und Personen nach Leistung zu bezahlen.
  • Optimale Anzahl der Manager. Im traditionellen Modell sind oft die einzelnen Tochtergesellschaften eines Konzerns (insbesondere die kleineren Einheiten) mit Managern überlastet. Die Lösung in Form eines Centers of Excellence macht es möglich, die Anzahl der Führungskräfte zu reduzieren.
  • Weniger Outsourcing. Oft müssen kleinere Gesellschaften des Konzerns die Berichterstattung an dritte Anbieter auslagern, da sie nicht die kritische Größe erreicht haben, um eigene Reporting-Spezialisten einzustellen. Die Zentralisierung des Reportings nach IAS/IFRS in einem Center of Excellence ermöglicht es, die Berichterstattung zu geringeren Kosten und unter eigenem Dach zu erstellen.
  • Kostensenkungspotential im IT-Bereich. Das Center of Excellence als eine Einheit ermöglicht es, auch eine einzige IT-Plattform zu halten, statt mehrere IT-Plattformen in diversen Ländern zu betreiben. Auch der Umgang mit dem Berichterstattungstool (z. B. Daten-Upload oder manuelle Dateneingabe) lässt sich standardisieren, was ebenfalls zur Kostensenkung beiträgt.
  • Kostensenkungspotential im Bildungsbereich. Qualitativ gute Berichterstattung nach IAS/IFRS erfordert qualifiziertes Personal und regelmäßige Schulungen. Deren Kosten lassen sich senken, indem die Experten für internationale Rechnungslegung an einem Ort verfügbar sind, sodass Reisekosten eingespart werden können. Darüber hinaus kann regelmäßiger, täglicher Wissens- und Erfahrungsaustausch unter einem Dach stattfinden.
  • Bessere Qualität dank einheitlicher Berichterstattung. Im traditionellen Modell mit mehreren, heterogenen Einheiten, die für die Berichterstattung nach IAS/IFRS zuständig sind, besteht das Problem, dass häufig die Bilanzierungsrichtlinie und die IAS/IFRS-Standards unterschiedlich ausgelegt und angewendet werden. Die Nutzung eines Centers of Excellence macht es möglich, die Berichterstattung zu harmonisieren, zu standardisieren und die Konzernvorgaben besser einzuhalten.