Die Vorteile der Teilkostenrechnung

Die Vorteile der Teilkostenrechnung gegenüber der Vollkostenrechnung liegen auf der Hand. Insbesondere können Sie für Ihre Produkte die lang- und kurzfristigen Preisuntergrenzen bestimmen und vermeiden Fehlentscheidungen durch Fixkostenproportionalisierung.

Die Systeme der Teilkostenrechnung verrechnen nur einen Teil der Kosten auf die einzelnen Kostenträger. In den meisten Fällen handelt es sich bei diesem Teil um die variablen bzw. die direkt den Leistungen zurechenbaren Kosten. Daraus können sich einige Vorteile bei der Anwendung der Teilkostenrechnung ergeben.

Hinweis: Die variablen Kosten bestehen aus den Einzelkosten und den variablen Gemeinkosten. Die fixen Kosten bleiben im Rahmen der Teilkostenrechnung als Kostenblock bestehen oder werden in verschiedene Fixkostenschichten aufgeteilt.

Vorteile der Teilkostenrechnung gegenüber der Vollkostenrechnung

Im Zentrum der Teilkostenrechnung steht der Deckungsbeitrag.
Dieser ergibt sich aus der Differenz zwischen den Erlösen und den
variablen Kosten. Ein solcher Deckungsbeitrag informiert Sie direkt
darüber, ob es sich lohnt, einen Artikel im Sortiment zu belassen. Dies
ist ein sehr bedeutender Vorteil der Teilkostenrechnung gegenüber der Vollkostenrechnung.

Zwar sollten möglichst alle Leistungen, die Sie am Markt anbieten, die vollen Kosten decken und einen Gewinn erwirtschaften. Allerdings gibt es durchaus Situationen, in denen Sie ganz bewusst in Kauf nehmen werden, dass der Erlös nicht die gesamten Kosten deckt. So kann es bei einer Kuppelproduktion oder komplementären Produkten durchaus Sinn machen, einzelne Produkte unter Vollkosten anzubieten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang aber, dass Sie den Deckungsbeitrag kennen, den Ihre Produkte erwirtschaften. Diesen Vorteil haben Sie mit der Teilkostenrechnung.

Eigen- oder Fremdbezug?

Der Deckungsbeitrag kann im System der Teilkostenrechnung auch als Entscheidungsgrundlage für Fragen der Eigen- bzw. Fremdfertigung herangezogen werden, d. h., ob bestimmte Teile – die zur Herstellung des eigentlichen Produktes benötigt werden – selbst gefertigt werden sollten oder ob es für das Unternehmen günstiger ist, die Fertigung an fremde Betriebe zu vergeben.

Es gibt noch weitere Vorteile der Teilkostenrechnung, die vor allem daraus resultieren, dass Sie Probleme, die mit der Anwendung der Vollkostenrechnung zwangsläufig verbunden sind, vermeiden können.

Die weiteren Vorteile der Teilkostenrechnung im Einzelnen

Mit der Teilkostenrechnung haben Sie die Möglichkeit, für jedes Ihrer Produkte oder Leistungen eine kurzfristige Preisuntergrenze zu bestimmen. Dieser Vorteil der Teilkostenrechnung ist vor allem in beschäftigungsschwachen Zeiten von Bedeutung. Wenn in konjunkturellen Schwächephasen der Verkaufspreis die Vollkosten nicht mehr decken kann, informiert Sie die Preisuntergrenze darüber, wie weit Sie den Preis noch reduzieren können.

Je nach Beschäftigungsgrad und der jeweiligen Unternehmenssituation liegt die kurzfristige Preisuntergrenze zwischen den variablen Kosten und den Vollkosten.

Der Vorteil entscheidungsrelevanter Daten

Ein weiterer Vorteil der Teilkostenrechnung besteht darin, dass Ihnen dieses Kostenrechnungssystem die Auswirkungen von Änderungen des Sortiments auf das Betriebsergebnis aufzeigen kann.

Produkte mit einem negativen (Vollkosten-)Ergebnis können trotzdem noch einen Beitrag zum Abdecken der ohnehin vorhandenen Fixkosten leisten. Würden Sie dem Ergebnis der Vollkostenrechnung folgen, und solche Produkte aus dem Produktsortiment verbannen, würde sich Ihr Unternehmensergebnis stark verschlechtern. Bei einem Einsatz der Teilkostenrechnung kann Ihnen ein solcher Fehler nicht passieren.