Höhere Rentenbeiträge oder Rente erst ab 67?

Die Diskussion über die Rente und Rentenbeiträge reißt nicht ab. Im November 2010 steuert nun der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) gegen den Vorschlag, das Renteneintrittsalter auf 67 Jahre zu erhöhen und schlägt stattdessen vor, die Beträge der Rentenversicherung um 0,6 Prozent anzuheben.

DGB will Ruhestand mit 65 durch Erhöhung der Rentenbeiträge
DGB Chef Michael Sommer will die Rente ab 67 Jahren mit allen Mitteln verhindern. Doch da auch er weiß, dass sie auf dem aktuellen Stand nicht ohne Reformen zu sichern ist, schlägt er stattdessen eine Erhöhung der Rentenbeiträge vor. 0,6 Prozent für Arbeitnehmer und Arbeitgeber seien dabei keine Zumutung, betonte er gegenüber der "Neuen Passauer Presse". Damit wäre, zumindest nach Ansicht von Sommer, auch weiterhin ein Renteneintritt mit 65 Jahren möglich.

Reicht die Erhöhung der Rentenbeiträge überhaupt aus?
Ob Michael Sommers Rechnung, die Rentenbeiträge um 0,6 Prozent zu erhöhen, überhaupt ausreicht, werden die kommenden Debatten im Bundestag zum Thema Altersruhegeld zeigen müssen.

Doch ein weiterer Grund, warum der DGB die Verlängerung der Lebensarbeitszeit verhindern will, stützt sich auf die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit aus 2010, wonach immer mehr Menschen zwischen 60 und 64 Jahren arbeitslos sind. Hier hatte Frau von der Leyen behauptet, die Beschäftigungssituation älterer Menschen hätte sich verbessert.

Höhere Rentenbeiträge kontra längere Lebensarbeitszeit
Wirklich gut kommen die Arbeitnehmer bei der Debatte nicht weg. Es bleibt nur die Wahl zwischen der Erhöhung der Rentenbeiträge oder der Verlängerung der Lebensarbeitszeit. Vor letzterem warnt Sommer allerdings die Regierenden in Berlin: Diese sollten mal einen Blick nach Frankreich werfen, denn dort werde Sarkozy bei den nächsten Wahlen die Quittung für seine Reform bekommen. Gleiches hätte, laut Sommer, Schwarz-Gelb wohl auch zu erwarten.