5 interessante Fakten über den Rentenanstieg

Die Anpassung der Altersrente an die steigenden Lebenshaltungskosten, führte in Deutschland in den letzten Jahren eher zur schleichenden Geldentwertung. Für den kommenden Rentenanstieg und die Pläne in den Folgejahren ergeben sich einige Besonderheiten, die so manche Bezieher einer gesetzlichen Altersrente hoffen lassen.

Über die letzten Jahre lief die deutsche Konjunktur auf vergleichsweise gutem Niveau, auch das Einkommen der Erwerbstätigen ist im Durchschnitt angestiegen. Da die Löhne die wesentliche Grundlage zur Rentenberechnung darstellen, bekommen die Rentner in Deutschland diese positiven Effekte zum Jahr 2016 deutlich zu spüren.

1. 2016 erwartet Sie ein echter und bemerkenswerter Rentenanstieg

Am 1. Juli 2016 ist nach dem vom Bundeskabinett beschlossenen Rentenversicherungsbericht ein Rentenanstieg von 4,4 % im Westen und 5,0 % im Osten zu erwarten, während sich die Inflationsrate weiterhin auf einem gemäßigten Niveau befindet. Rentner in Deutschland erhalten somit nicht nur nominell einen Aufschlag auf ihre bisherige Altersrente, vielmehr haben Sie effektiv mehr auf dem Konto. Eine Rentenerhöhung in dieser Größenordnung gab es seit zwei Jahrzehnten nicht mehr.

2. Die positive Entwicklung dürfte sich vorerst fortsetzen

Da Rentner in Deutschland über die letzten Jahre eher Nullrunden oder marginale Anstiege der Rentenhöhe gewohnt waren, wird der geplante Rentenanstieg eher skeptisch beäugt. Viele fürchten, nach dem einmaligen, kräftigen Aufschlag wieder Nullrunden erdulden zu müssen. Diese Sorgen sind nach aktuellen Prognosen jedoch unbegründet.

Die Bundesregierung geht für die Folgejahre von einem durchschnittlichen Rentenanstieg zwischen 2,0 und 2,5 Prozent aus, was selbst beim zu erwartenden Anstieg der Inflationsrate immer noch zu echten Rentenanstiegen beitragen könnte. Für die langfristige Prognose ab 2020 ist ein Rentenanstieg auf diesem Niveau allerdings wohl nicht mehr realisierbar.

3. Ostdeutsche genießen beim Rentenanstieg erneut einen Vorteil

Sie wohnen in den fünf ostdeutschen Bundesländern und ärgern sich über das geringere Lohn- und Rentenniveau gegenüber den Ländern der alten Bundesrepublik? Im Rahmen der geplanten Rentenanstiege dürfen Sie sich eher als Gewinner fühlen. Mit der Rentenerhöhung im Jahr 2016 zu den oben genannten Prozentsätzen nähern sich Ost- und Westrenten mittlerweile auf 93,2 % an.

In der Prognose des Rentenversicherungsberichts, der Entwicklungen der nächsten 15 Jahre umfasst, ist eine sukzessive Anpassung der Renten vorgesehen. Eine finanzielle Benachteiligung, wie sie heute noch für Ostrentner vorliegt, dürfte somit schon bald der Vergangenheit angehören.

4. Die Flüchtlingswelle dürfte eher positive Impulse mitbringen

Dieser Tage wird nicht selten über die Belastung des deutschen Sozialstaats durch Abertausende Flüchtlinge und ihre finanziellen Bedürfnisse gesprochen. Nüchtern betrachtet, deuten viele wirtschaftliche Prognosen das Gegenteil an und dürften sogar positive Einflüsse auf das deutsche Rentenversicherungssystem haben. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge unabhängig ihrer Herkunft sind 25 Jahre oder jünger, nach Integration in den deutschen Arbeitsmarkt werden sie so über Jahrzehnte hinweg zum Beitragszahler in die deutschen Sozialkassen. Möglicherweise sorgen gerade die Flüchtlinge dafür, dass die deutsche Rente in Jahren und Jahrzehnten gesichert ist und auf adäquatem Niveau liegt.

5. Rentenniveau bleibt langfristig auf stabilem Niveau

Auch wenn die Auswirkungen der Flüchtlingswelle noch nicht in den Rentenversicherungsbericht einfließen konnte, wird sich das Rentenniveau auch ohne diesen Faktor auf stabilem Niveau bewegen. Der Bericht prognostiziert nach einem Rentenniveau von 48,1 % im Jahr 2014 zwar eine Absenkung auf 44,6 % bis ins Jahr 2029, durch betriebliche oder private Vorsorgemaßnahmen werden die meisten Betroffenen diese Lücke jedoch ausgleichen können. Umso wichtiger ist es deshalb, sich Gedanken zur individuellen Altersvorsorge zu machen.