Wie Sie die Sozialauswahl bei Kündigungen berücksichtigen

Sollten Sie in die Lage kommen, Personal entlassen zu müssen, informieren Sie sich über die Sozialauswahl. Sozialauswahl meint die Verpflichtung des Arbeitgebers, zu prüfen, dass er im Fall einer Kündigung sozial gerechtfertigt handelt, indem er die Arbeitnehmerin auswählt, bei der er die Kündigung am ehesten für sozial vertretbar hält. Natürlich bleibt eine Kündigung trotz Sozialauswahl immer eine schwierige und harte Entscheidung.
Sozialauswahl laut § 1 (KSchG)
Vor jeder betriebsbedingten Kündigung sollten Sie die rechtlichen Grundlagen berücksichtigen und eine genaue Prüfung vornehmen. Jede Ihrer Mitarbeiterinnen in der Kindertageseinrichtung wird durch das Kündigungsschutzgesetz (KSchG) vor ungerechtfertigten Kündigungen geschützt. Das Kündigungsschutzgesetz schreibt in § 1 Absatz 3 Satz 1 eine Sozialauswahl vor.
Informieren Sie deshalb Ihren Träger, dass er als Arbeitgeber dazu verpflichtet ist, eine Sozialauswahl durchzuführen.
Die 4 Kriterien der Sozialauswahl
Noch bevor Ihr Träger eine Kündigung ausspricht, sollten Sie gemeinsam mit ihm prüfen, welche Mitarbeiterin durch die Kriterien der Sozialauswahl am wenigsten "schutzwürdig" ist. Nur dieser Mitarbeiterin dürfen Sie kündigen.
Beachten Sie bei Ihrer Sozialauswahl folgende Kriterien:
  • Dauer der Betriebszugehörigkeit
  • Lebensalter der Mitarbeiterinnen
  • Bestehende Unterhaltspflichten
  • Schwerbehinderung
Arbeitshilfe für Ihre SozialauswahlMit diesem Beispiel finden Sie diejenige Mitarbeiterin heraus, der Sie nach den Kriterien der Sozialauswahl kündigen dürfen.
 
Frau Hase
Frau Gütig
Frau Zanse
Frau Xaver
Auswertung
Betriebszugehörigkeit
1 Jahr
1 Jahr
6 Jahre
7 Jahre
Hase / Gütig
Lebensjahre
37
23
45
39
Gütig
Unterhaltsverpflichtungen
2 Kinder
keine Kinder
keine Kinder
1 Kind
Gütig / Zanse
Schwerbehinderung
Resümee : Auf Frau Gütig treffen die wenigsten Kriterien zu, sie erhält eine Kündigung.
Berücksichtigen Sie vor einer betriebsbedingten Kündigung immer die Kriterien, die die Sozialauswahl vorschreibt. Damit sind Sie mit Ihrer Kündigung immer auf der rechtlich richtigen Seite.