Personalsuche in sozialen Netzwerken: Facebook & Co.

Personalsuche: Auch Communities mit überwiegend privaten Inhalten dienen dem Suchen von Arbeitskräften. Bei Facebook und Co. finden Firmen und Bewerber zueinander.

Wäre Facebook ein Land, entspräche die Einwohnerzahl in etwa der der Europäischen Union. Ca. 500 Millionen Menschen weltweit haben ein Facebook-Profil. Die Seite, die ursprünglich für die Kommunikation zwischen Studenten einer Universität entwickelt worden ist, wuchs zur größten Online-Community.

Lange Zeit war Facebook ein Synonym für die Darstellung der privaten Lebensführung seiner Nutzer. Bildgalerien, Kommentare und Konversationen spiegelten wider, was die Nutzer in ihrer Freizeit taten.

Facebook & Co. werden von Unternehmen entdeckt
Eine Community mit 500 Millionen Nutzern kann von Unternehmen nicht ignoriert werden. Die Zahl der werbewirksamen Präsenzen von Firmen, die ihre Marken dort darstellen, nimmt ständig zu. Sie treten so mit ihren Kunden in Kontakt, wirken meinungsbildend und imagefördernd.

Auch die Arbeitgebermarke wird in Facebook dargestellt. So entdecken potenzielle Bewerber ihren möglichen Arbeitsplatz in ihrem eigenen Umfeld. Eigene Mitarbeitergruppen stellen den Arbeitsalltag im Unternehmen dar. Die Präsenz im virtuellen Raum ersetzt die Notwendigkeit, dort präsent zu sein, wo sich die möglichen Mitarbeiter physisch aufhalten.

Die Facebook-Präsenz eines Unternehmens aus Frankfurt ist auch in Westerland auf Sylt zu sehen, in Mumbai und in Durban. Eine Online-Präsenz firmenseitig zu pflegen ist aufwendig, aber auch für kleinere Unternehmen möglich. Vielleicht ist es die einzige Chance für kleinere Unternehmen, die Aufmerksamkeit der Bewerber auf sich zu ziehen, was im Zeichen des demographischen Wandels überlebenswichtig werden wird.

Die private Seite auf Facebook
Scannen Arbeitgeber die Facebook-Profile ihrer Bewerber, entdecken sie die private Seite dieser Menschen. Darüber wird viel diskutiert, denn auch rechtlich ist –zumindest nach der vorgesehenen veränderten Gesetzgebung – zweifelhaft, ob dies zulässig ist.

Abgesehen davon, dass viele Arbeitgeber den damit verbundenen Aufwand bei Rekrutierungsaktionen gar nicht leisten können und somit keineswegs ein durchgängiges Scannen von Bewerbern erfolgt, muss bedacht werden, dass jeder selbst in der Hand hat, was er für wen sichtbar macht.