Kennzeichen für gute Personalkennzahlen

Woran erkennt man Personalkennzahlen, die wirklich etwas wert sind? Anhand einfacher Kriterien lässt sich die Spreu vom Weizen trennen.

Die Anzahl der möglichen Personalkennzahlen ist theoretisch unbegrenzt. Jede Zahl lässt sich beliebig zu jeder anderen ins Verhältnis setzen. Aber wird dadurch wirklich eine Aussagekraft geschaffen? In vielen Fällen halten Kennzahlen einer Überprüfung nicht stand. Trotzdem wird viel Zeit darauf verwendet, sie zu erheben, zu berichten und zu kommentieren. Anhand dieser Kriterien erkennen Sie, ob Ihre Personalkennzahl die Arbeit wert ist, die sie für ihre Ermittlung aufwenden:

Generiert die Kennzahl einen Impuls?
Eine Personalkennzahl zu erheben und dann nichts daraus abzuleiten, ist reine Verschwendung. Zahlen, die nur zur Dokumentation oder Rechtfertigung erhoben werden, bringen das Unternehmen nicht voran. Es sollten daher nur Kennzahlen erhoben werden, die nachweislich einen Steuerungsimpuls auslösen.

Keine Personalkennzahl ohne Vergleichswert
Jeder ermittelte Wert ist ohne Aussagekraft, wenn es keinen Vergleichs- oder Planwert gibt. Dabei kann der Vergleichswert zu einer Kennzahl aus einer Zeitreihe, aus externen Quellen oder aus Planungen stammen. Nur, wenn es Vergleichswerte gibt, kann man Abweichungen oder Zielerfüllung bewerten. Weitere Informationen zum Vergleich von Personalkennzahlen lesen Sie hier.

Ursachen- Wirkungszusammenhang vorhanden?
Personalkennzahlen messen oft Symptome, aber keine Ursachen. Daher ist es wichtig, bei jeder Personalkennzahl zu hinterfragen, ob ein Zusammenhang zu einer Ursache hergestellt werden kann. Wenn dies nicht der Fall ist, ist die Erhebung der Kennzahl ähnlich unsinnig wie das Fiebermessen ohne anschließende Diagnose.

Kriterien streng anlegen
Legt man diese Kriterien an alle im Unternehmen vorhandenen Personalkennzahlen an, reduziert sich die Zahl der noch verbleibenden Kennzahlen vermutlich erheblich. Die gewonnene Zeit sollte in deren Kommentierung und Analyse investiert werden. Work smarter – not harder, auch im Personalcontrolling.

Klassiker der Personalkennzahlen
Bestimmte Personalkennzahlen sind besonders beliebt; nahezu in jedem Unternehmen werden sie erhoben und berichtet. Dennoch sollten auch diese immer wieder einer strengen Überprüfung nach den genannten Kriterien unterliegen. Beispiele hierfür sind die Fluktuationsquote und die Krankenquote.

Lesen Sie hierzu:
Fluktuationsquote – was sagt diese Kennzahl eigentlich aus?
Krankenquote – So macht man mehr draus