Zielvereinbarungen: Vermeiden Sie diese 5 Fehler

Der Dezember ist traditionell der Monat, in dem in vielen Unternehmen die Zielvereinbarungsgespräche mit den Mitarbeitern für das kommende Jahr geführt werden. Dabei gibt es eine Reihe von typischen Fehlern, die bei solchen Gesprächen immer wieder gemacht werden, sich aber leicht vermeiden ließen.
1. Kein Zeitdruck, bitte!
Führen Sie Zielvereinbarungsgespräche nie auf die Schnelle, weil sie Ihnen vielleicht im Grunde genommen lästig sind, Ihr Mitarbeiter bekommt sonst das Gefühl, dass Sie ihn nicht ernst nehmen. Auch Unterbrechungen durch die Sekretärin, das Telefon oder Besucher sollten Sie von vorne herein ausschließen.
Am besten ist es, wenn Sie und Ihr Mitarbeiter sich bereits vor dem Gespräch Gedanken machen und die jeweiligen Zielvorstellungen vorab skizzieren. In einem ausführlichen Gespräch, das ruhig 1 1/2 bis 2 Stunden dauert, handeln Sie dann gemeinsam die Vorgaben für das nächste Jahr aus.
Das Zielvereinbarungsgespräch verliert an Gewicht, wenn Mitarbeiter den Eindruck gewinnen, ihr Vorgesetzter nähme die Angelegenheit selbst nicht besonders ernst.
3. Suchen Sie das Gespräch
Missverstehen Sie Zielvereinbarungsgespräche nicht als Zielvorgabengespräche, in denen Sie Ihren Mitarbeitern monologartig mitteilen, was Sie im nächsten Jahr von ihnen erwarten. Zielvereinbarungen sollten auf einem Verhandlungsprozess zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter beruhen, der zu einem gemeinsamen Ergebnis führt.
4. Zielvorgaben sollten individuell und motivierend sein
Ausgangsbasis für jede Zielvereinbarung muss deshalb eine fundierte, schriftliche Mitarbeiterbeurteilung des vergangenen Jahres sein. Jeder Mitarbeiter sollte, entsprechend seiner bisher gezeigten Leistungsfähigkeit, durch seine persönliche und individuelle Zielvereinbarung gefordert und ggf. belohnt werden.
Zielvereinbarungen müssen individuell auf die Fähigkeiten und die Leistungsstärke des Mitarbeiters abgestimmt werden, damit sie ihren Zweck erfüllen: Den Mitarbeiter angemessen fordern und nicht über-, aber auch nicht unterfordern. Nur so kann bei den Mitarbeitern eine dauerhafte Motivation aufrechterhalten bleiben.
5. Unsaubere Formulierungen
Wenn Zielvereinbarungen schwammig formuliert wurden, rächt sich das spätestens im Zielvereinbarungsgespräch ein Jahr später. Denn die neue Vereinbarung baut darauf auf, inwieweit die Ziele des vergangenen Jahres erreicht wurden. Wenn hier keine objektiven Daten und Fakten zugrunde liegen, sondern subjektiv interpretierbare Vorgaben gemacht wurden, sind Konflikte vorprogrammiert. Diese Vorgabe kann bereits zu Diskussionen führen: „Das Software-Programm muss bis zum 31.8.2008 entwickelt und installiert sein.“ Besser: „Das Software-Programm muss bis zum 31.8.2008 entwickelt und installiert sein und fehlerfrei laufen.“
Perfekt formulierte Ziele sind:
  • spezifisch,
  • messbar,
  • anspruchsvoll,
  • realistisch und
  • terminiert.
Tipp: Zielvereinbarungsgespräche können Sie zwar bei Ihrer Führungsarbeit maßgeblich unterstützen, sie ersetzen jedoch nicht regelmäßige Feedbackgespräche während des Jahres und viele andere Führungsmaßnahmen, die für ein leistungsfähiges Team und ein gutes Teamklima entscheidend sind.