Personalentwicklung durch Bildungsträger

Externe Bildungsträger haben sich auch in der privatwirtschaftlichen Qualifizierung und Personalentwicklung für Unternehmen etabliert. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede in der Zusammenarbeit und in der Inanspruchnahme der Bildungsdienstleistungen zwischen Ost und West.

Externe Weiterbildungsanbieter übernehmen seit vielen Jahrzehnten substantielle oder komplementäre Aufgaben in der Weiterbildung. Die Träger der Weiterbildung werden häufig lediglich mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen in Verbindung gebracht, dabei versuchen die meisten sich bereits seit zwei Jahrzehnten als Bildungsdienstler für privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen zu etablieren.

Die Neuorientierung auf betriebliche Weiterbildung
Diese Neuorientierung wird auch von vielen Unternehmen wahrgenommen. Nach einer repräsentativen Untersuchung über die Zusammenarbeit von Betrieben und Trägern der Weiterbildung des Zentrums für Sozialforschung Halle zu Beginn des Jahres 2008, werden Angebote der Bildungsträger besonders von Führungskräften und Fachkräften mit qualifizierten Abschluss gerne wahrgenommen. Für un- oder angelernte Mitarbeiter dominieren eher die Unterweisungen durch Vorgesetzte oder betriebsinterne Kurse und Seminare.

Aber: Auch Bildungsträger haben Konjunkturen
Sicherlich haben Bildungsträger unterschiedliche Auftraggeber, die auch notwendig sind, um durch größere Flexibilität, Marktnähe und Marktsicherheit zu erhalten. Die großen Bildungsträger finanzieren ihre Angebote auch durch öffentlich geförderte Projekte

  • der Bundesagentur für Arbeit
  • der Arbeitsgemeinschaften
  • des Berufsförderungsdienst oder durch
  • Rehabilitationsträger.

Die Anforderungen können dabei stark variieren, gelegentlich auch bei einigen Bildungsträgern zur partiellen Entwertung ihrer Bildungsleistungen führen, wenn man an die Umstellung der Strategie der Qualifizierung der Bundesagentur für Arbeit vor einigen Jahren von der qualifizierten Anpassungs- und Aufstiegsfortbildung auf kurzfristige Module wie Profiling denkt.

Größenstruktur der Betriebe mit entscheidend
In der Hallensischen Untersuchung fiel auf vor allem auf, dass ostdeutsche Bildungsträger häufiger angaben, mit kleineren Unternehmen zusammenzuarbeiten. Dabei wird die Zusammenarbeitsintensität allerdings mit Betrieben unter 20 Beschäftigten eher gering.

Aktuelle Tendenzen bei Weiterbildungsanbietern und Lernformen  
Uneingeschränkte Spitzenposition für heute und für die Zukunft hatte nach der oben zitierten Studie für alle Betriebe der Erwerb der Sozialen  Kompetenzen. Bildungsträger und Betriebe waren sich auch weitgehend einig, dass EDV- Anwendungen den Bildungsmarkt bestimmen werden. Über die Bedeutung von Fremdsprachen und Interkulturalität waren sich Unternehmen und Bildungsträger eher uneinig; die Bildungsträger schätzten deren Bedeutung für wesentlicher höher ein als die Betriebe und Unternehmen.