Grundformen der Angst

Unter dem Titel "Grundformen der Angst" veröffentlichte Fritz Riemann eine tiefenpsychologische Studie. Wenn man sich die neusten Ergebnisse des DAK Gesundheitsreport 2009 und weiterer aktueller Veröffentlichungen anschaut, erkennt man eine stetige Zunahme an psychischen Erkrankungen, die auch zu Selbstmedikationen führt. An dieser Tatsache kann ein aufgeklärtes Personalmanagement nicht vorbei gehen.

Angst wird zu einem zunehmendes Phänomen unseres Arbeitsalltags. Der neue Gesundheitsreport der DAK verweist darauf, dass eine zunehmende Anzahl von Erwerbstätigen nicht nur ärztlich behandlungsbedürftig ist, sondern auch zu Formen der Selbstmedikation greift. Nach Angaben der DAK sollen mittlerweile mehr als 800.000 Beschäftigte zu unterschiedlichen Medikamenten greifen, um depressive Verstimmungen oder Hyperaktivität zu bekämpfen.

Die Ausgangslage: Performance – Angst?
Der Leistungsdruck in den Betrieben steigt unaufhörlich; das zeigen die Kennziffern zur Produktivitätsentwicklung in den Betrieben. Damit verbunden sind Ansprüche an alle Erwerbstätigen, die mit einem starken Qualifikationsdruck, Persönlichkeitsentwicklung durch Soft Skills oder Karrieredruck beschrieben werden können.

Die Auswirkungen dieser betrieblichen und volkswirtschaftlichen Druckszenarien sind individuell unterschiedlich und hängen von persönlichen Faktoren, aber auch von Humanisierungsstrategien in den Betrieben ab.

Extremfälle der Angst
Fritz Riemann hat in seinem respektablen Werk vier Grundformen der Angst beschrieben: 

  1. Die schizoiden Persönlichkeiten
  2. Die depressiven Persönlichkeiten
  3. Die zwanghaften Persönlichkeiten
  4. Die hysterischen Persönlichkeiten

Sie unterscheiden sich sowohl im lebensgeschichtlichen Hintergrund als auch durch die verschiedenen Erlebnisweisen.

Die neuen Erscheinungsformen wie Burn-out-Erkrankungen, also Erschöpfungsphänomene, hatte er noch nicht im Blick. Aber auch Sie können zu langfristigen psychosomatischen Dauerschäden führen.

Was kann das Personalmanagement und die betriebliche Gesundheitsförderung tun?
Das Personalmanagement muss an einer strukturellen Lösung interessiert sein. Das Haus der Arbeitsfähigkeit umfasst gute Führung, Humanisierungsprozesse im Unternehmen, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung und gesundheitsfördernde Maßnahmen gleichzeitig. Wichtig ist es, ein betriebliches Gesamtmodell zu entwickeln, das präventiven Maßnahmen der Gesundheitsförderung Raum gibt. Dabei haben sich auch die Kooperationspartnerschaften mit den Krankenkassen bewährt.

Einzelfälle der psychischen Erkrankung sollten zum Anlass einer grundlegenden Überprüfung und Revision der Instrumente des Personalmanagements und der Personalentwicklung genommen werden.