Die Buchhandlung Hugendubel geht bei ihrem Ausbildungskonzept noch einen Schritt weiter: Sie will ihre Filiale in Berlin-Neukölln an Auszubildende übergeben – und das für einen Zeitraum von etwa 3 bis 4 Jahren – vorerst. Dieses Projekt, bei dem 2 Filialleiter unterstützend zu Seite stehen, will natürlich gut vorbereitet sein. So wird nichts dem Zufall überlassen: 4 Auszubildende wurden bereits Anfang des Jahres in die Berliner Filiale geschickt, 4 folgten im August und weitere 4 werden im August 2008 das Azubi-Team komplettieren. Ab dann wird nach dem Motto verfahren: 12 Auszubildende statt 6 Vollzeitkräfte.
Viele Vorteile für das ausbildende Unternehmen
Das Unternehmen macht keinen Hehl daraus, dass die Steigerung der Ausbildungsqualität nicht der einzige Beweggrund für diese Maßnahme ist. Es setzt zudem auf niedrige Kosten, hoch motivierte Mitarbeiter und gleich bleibenden Umsatz. Davon würden alle Seiten profitieren. Die Vorteile lägen somit auf der Hand.
Dennoch sollten Sie die Gefahren solcher Projekte im Auge behalten
Kostengesichtspunkte dürfen bei solchen Projekten nicht die entscheidende Rolle spielen, sondern die Qualität der Ausbildung und die Begeisterung der beteiligten Auszubildenden. Ist dies nämlich nicht gegeben, steht der Vorwurf, der Ausbeutung schnell im Raum.
Nicht jeder Auszubildende ist geeignet, so viel Verantwortung zu übernehmen. Darauf ist beim Auswahlprozess besonders zu achten.
Tipp: Auszubildende, die an solchen Projekten teilnehmen würden, aber nicht ausgewählt werden, könnten sich eventuell als Azubis 2. Klasse fühlen. Aus diesem Grund sollte ein solches Dauerprojekt durchlässig sein, d.h. interessierte Auszubildende können sich dafür mit entsprechender Leistung auch später noch qualifizieren.