In 6 Schritten zu wirkungsvollen Zielvereinbarungen mit der Schulaufsicht

Wenn die Schulaufsicht die Türen hinter sich zugemacht hat, geht es an Ihrer Schule erst richtig los: Denn wichtig ist, was zwischen den Evaluationen geschieht. Das bringt Ihre Schulentwicklung voran. Zielvereinbarungen mit der Schulaufsicht sind ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Sie legen die Richtung Ihrer schulischen Aktivitäten fest und schaffen Verbindlichkeit. Legen Sie deshalb auf die Zielvereinbarungen mit der Schulaufsicht Ihr besonderes Augenmerk. Mit den folgenden 6 Schritten gelingt es Ihnen.
1. Schritt: Bereiten Sie die Entscheidung vor
Zur Umsetzung von Zielen brauchen Sie Ihr Team. Analysieren Sie deshalb in einer pädagogischen Konferenz den Bericht der Evaluatoren mit Ihrem Kollegium. Betonen Sie, dass Sie mit dieser vorläufigen Zielsetzung in die Verhandlungen mit dem Schulrat eintreten werden. Die endgültige Festlegung der Ziele geschieht dann mit ihm.
2. Schritt: Ergreifen Sie die Initiative
Falls die Schulaufsicht zu lange auf sich warten lässt, ergreifen Sie die Initiative. Laden Sie sie zum Zielvereinbarungsgepräch ein. Eine klare Struktur ist hilfreich, in diesem Fall ein Dreier-Schritt. Kündigen Sie dieses Vorgehen zu Beginn der Unterredung an:
  • Vorschläge der Schule
  • Vorschläge des Schulrats
  • Einigung und schriftliche Zielvereinbarung
Geht die Initiative vom Schulrat aus, wird er das Gespräch strukturieren und leiten. Passen Sie sich in diesem Fall seinem Vorgehen an, doch achten Sie darauf, dass Sie ausreichend zu Wort kommen.
3. Schritt: Stellen Sie Ihre Ziele selbstbewusst dar
Vertreten Sie die mit dem Kollegium gemeinsam erarbeiteten Ziele. Legen Sie sich im Vorfeld Argumente und am besten auch gleich Umsetzungsvorschläge zurecht, damit Sie überzeugen können. Vertreten Sie die Interessen des Kollegiums: Schulentwicklung muss praxisbezogen sein, dem Schüler nützen und möglichst den Lehrer entlasten.

4. Schritt: Sperren Sie sich nicht gegen Kompromisse
Bleiben Sie auch offen für die Vorstellungen der Schulaufsicht. Denn "blinde Flecken" in Ihrem Kollegium können zu einseitigen Entscheidungen führen. So sparen Kollegien oftmals zielsicher ihre tatsächlichen Schwachpunkte aus, z.B. den Unterricht, und ziehen harmlose Nebenkriegsschauplätze wie die Hausordnung vor. Der Blick des Schulrats von außen korrigiert dann so einen Wahrnehmungsfehler.

5. Schritt: Formulieren Sie die Ziele SMART
Die Zielformulierung wirkt sich auf die Umsetzung  aus. Formuliert sie nur vage, wo es hingehen soll, können Sie auch nicht überprüfen, ob Sie angekommen sind. Am besten gehen Sie nach der SMART-Formel vor:

S = spezifisch: Formulieren Sie Ziele möglichst konkret und präzise, lassen Sie keinen Raum für Interpretationen oder Ausflüchte.
M = messbar: Legen Sie für jedes Ziel Messgrößen fest, an denen sich der Erfolg ablesen lässt.
A = akzeptiert: Wenn Ihre Lehrer mit Ihnen nicht an einem Strang ziehen, werden Sie das Ziel kaum erreichen. Klären Sie deshalb die Ziele mit ihnen.
R = realistisch: Wenn Ihre Kollegen das Gefühl haben, das Ziel kann sowieso nicht erreicht werden, sackt die Motivation in den Keller. Andererseits beinhalten zu leichte Ziele ebenfalls keinen Antrieb.
T  =   time-related – zeitbezogen: Legen Sie einen Zeitraum fest, in dem das Ziel erreicht werden soll. Unterteilen Sie es bei Bedarf in Zwischenziele.  Legen  Sie auch dafür jeweils einen Termin fest.

6. Schritt: Sichern Sie sich die Unterstützung durch den Schulrat
Schließen Sie die Vereinbarung über die künftigen Entwicklungsziele Ihrer Schule nicht einseitig ab. Natürlich liegt die Hauptaufgabe der Veränderung bei Ihnen. Doch halten Sie auch schriftlich fest, welche Unterstützung die Schulaufsicht beisteuert. Teilen Sie Ihrem Kollegium die endgültige Vereinbarung mit. Weichen die Zielsetzungen von den ursprünglich im Kollegium erarbeiteten ab, begründen Sie dies ausführlich. So können Sie trotzdem auf die Solidarität des Kollegiums zählen.