Mit welchem Führungsstil lässt sich das gemeinsame Ziel des Erfolgs verwirklichen?

Mitarbeiter sind eine unerlässliche Stütze, die maßgeblich am Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens beteiligt sind. Welche verschiedenen Führungsstile es gibt, zeige ich Ihnen hier.

Jedes sich auf dem Markt befindliche Unternehmen verfügt im besten Fall über vernünftige Unternehmensstrukturen. Nicht jeder kann jede Tätigkeit und alles zur gleichen Zeit verrichten. So werden Aufgaben an unterstellte Bereiche delegierte und zur Überwachung und Durchführung dieser Aufgaben verantwortliches Personal eingesetzt. Oft stammen diese selbst entweder als Fremde aus anderen Branchen die zwar über eine entsprechende Ausbildung verfügen, oder aber haben sich selbst direkt im Unternehmen hoch gearbeitet.

Das fachliche Wissen ist in der erfolgreichen Unternehmensführung das eine, die Fähigkeit Menschen anzuleiten und zu führen, das andere. Ideal wäre es, wenn führungsverantwortliches Personal vor der Wahrnehmung der Aufgaben, erst einmal auf Lehrgänge im Bereich Menschenführung geschickt werden würde. Doch an der Umsetzung fehlt es oftmals. So bleibt leider das richtige Führen und der richtige Umgang mit Mitarbeitern auf der Strecke und das kann eine erhebliche Bremse im Unternehmensablauf bedeuten. Denn nur wer motiviert ist, wird auch entsprechende Leistung erbringen.

Der kooperative Führungsstil
Dieser Führungsstil zählt zu den am häufigsten angewandten. Er bietet den Mitarbeitern die Möglichkeit, mit am Entscheidungsprozess beteiligt zu werden, ihre eigenen Ideen und Vorstellungen mit einzubringen. Dieser Führungsstil fördert das "WIR"-Gefühl und Verständnis und die Kreativität der einzelnen Mitarbeiter. Im Wissen, dass sie nicht nur funktionierende "Roboter" sind, sondern Menschen deren Meinung geschätzt wird, steigt auch die Motivation.

Dieser Führungsstil kann aber nur dann angewendet werden, wenn bei den Mitarbeitern eine hohe Selbstständigkeit vorhanden und die Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung im hohem Maße gegeben ist. Durch diesen Führungsstil wird die Kollegialität, Zusammenarbeit der einzelnen Mitarbeiter untereinander und zur Führung gefördert und schafft so auch ein vertrauensvolles Klima.

Neben der charakterlichen Befähigung Menschen zu führen, benötig man auch Führungsstile, die in den entsprechenden Situationen Anwendung finden. Was sich genau hinter dem Begriff "Führungsstil" verbirgt, dazu existieren verschiedene Meinungen. Der Grund liegt vermutlich darin, dass es keinen perfekten Führungsstil gibt und dieser auch nicht erlernt werden kann. Was man annähernd als "perfekten Führungsstil" bezeichnen kann, ist ein richtiger Mix aus den bekannten Führungsstilen, der situationsbedingt angewendet wird.

Denn nicht jeder Führungsstil ist auch für jede Situation gleichermaßen angemessen. Des Weiteren ist der richtige Führungsstil auch immer personenbezogen und davon abhängig, wie der Betreffende diesen anwendet. Denn ein schüchterner zurückgezogener und vielleicht auch ängstlicher Charakter wird sich schwer tun, dominant aufzutreten und sich so Gehör zu verschaffen.

Was man machen kann und in der Praxis auch oftmals angewendet wird ist es, seinen Führungskräften entsprechende Schulungen im Bereich der Menschenführung bei denen sie die unterschiedlichsten Führungsstile kennenlernen, zukommen zu lassen. Dies aber macht auch nur dann Sinn, wenn man diese Führungskräfte entsprechend kontinuierlich immer wieder schult   und charakterlich stärkt. Den dies ist ein Prozess der mit zunehmenden Alter und Lebenserfahrung zum reifen kommt.

Welche Führungsstile gibt es?
Bei Führungsstilen unterscheidet man den  

  • autoritären
  • kooperativen
  • laissez-faire
  • zweidimensionalen und
  • dreidimensionalen Führungsstil

Was macht nun die einzelnen Führungsstile aus und in welchen Situationen ist es sinnvoll, diese anzuwenden?

Der autoritäre Führungsstil
Der autoritäre Führungsstil ist wohl der bekannteste, den man auch aus dem militärischen Bereich kennt. Hier spricht man von "Einer hat das Sagen, die anderen machen mit, ohne hier am Entscheidungsprozess mitbeteiligt zu sein". Bei diesem Führungsstil gibt der Vorgesetzte alle Wege und Handlungsweisen strikt vor und erlaubt den Ausführenden keinerlei eigenen Handlungsspielraum. Es wird genau das getan, was der Vorgesetzte vorgibt.

Dieser Führungsstil degradiert die Mitarbeiter zu reinen "Befehlsempfängern" was dazu führt, dass sie in ihrer Kreativität und ihrer Entfaltungsmöglichkeit vollkommen eingeschränkt sind. Da er keinen Spielraum für die eigene Entfaltbarkeit der Mitarbeiter bietet und der Vorgesetzte hier all, interessanten Aufgaben für sich alleine in Anspruch nimmt, sinkt auch die Motivation der einzelnen Mitarbeiter, was sich auf die Produktivität auswirken kann. Der autoritäre Führungsstil ist immer dann angebracht, wenn in Situationen sehr schnell wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen. Auf Dauer sollte man aber von diesem Führungsstil Abstand nehmen.

Der Kern dieses Führungsstils ist der Informationsfluss zwischen der Führung und dem Mitarbeiter und umgekehrt. Ist dieser nicht vorhanden, dann kann der kooperative Führungsstil auch genau das Gegenteil bewirken und die Produktivität senken da die Gefahr von Fehlern dann sehr hoch ist. Weiter räumt dieser Führungsstil den Mitarbeitern ein gewisses Kontrollrecht gegenüber dem Vorgesetzten ein, da sie am Entscheidungsprozess auch mitbeteiligt sind. Wann immer es möglich ist, sollte dieser Führungsstil angewendet werden. 

Der laissez-faire Führungsstil
Diese Art des Führungsstils ist für ein Unternehmen der Schlechteste, denn kennzeichnend ist eine Art "Gleichgültigkeit", wie es der französische Name schon beschreibt: "Lass sie nur machen". Dieser Führungsstil dürfte eigentlich nicht als Führungsstil bezeichnet werden, da bei diesem so gut wie keine Führung vorhanden ist, frei nach dem Motto: "Jeder macht was er will, keiner macht was er soll, aber alle machen kräftig mit"

Solch ein "Führungsstil" sorgt schnell dafür, dass Gruppen zerbrechen weil jeder nur seine Interessen verfolgt und das "Wir" Gefühl überhaupt keinen Platz hat. Geprägt von einer nur begrenzten Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit, kennzeichnet diesen Führungsstil auch der mangelnde Informationsfluss zwischen den Mitarbeitern und der Führung. Disziplinlosigkeit und betriebliche Unordnung sind an der Tagesordnung. Aus diesem Grund empfiehlt sich dieser Führungsstil im unternehmerischen Betriebsablauf nicht.  

Der zweidimensionale Führungsstil
Bekannt wurde die Art des zweidimensionalen Führungsstils durch "Blake" und "Mouton", die diesen Führungsstil in einem Verhaltensgitter, dem "managerial grid",  in den Jahren 1964 und 1968 darstellten. Kennzeichnend sind eine Kombination und der Grad der Aufgaben im Führungsstil der Vorgesetzten zu den Bedürfnissen der Mitarbeiter, an denen er sich orientiert.

Diese Verhaltensgitter spiegeln verschiedene, wechselnde Beziehungen zwischen dem Vorgesetzten und den Mitarbeitern wieder und werden in die Stufen 1 bis 9 eingeteilt, wobei 1 die geringste Wertung und 9 die höchste Wertung besitzen und je nach Situation variieren. So kommen beispielsweise folgende Kombinationen dieser Verhaltensgitter vor:

Die 1/1 Kombination
Diese findet meist dann Anwendung, wenn nur ein geringer Arbeitsaufwand notwendig ist, um das Unternehmen auf dem Markt zu halten. Die geforderten Aufgaben werden ausgeführt wie sie anstehen, sodass dieser Führungsstil weder personen- noch auftragsorientiert ist.

1/9 Kombination
Bei dieser Kombination kann man schon von einem "idealistischen" Führungsstil sprechen, der in der Realität kaum anwendbar ist. Hier werden Mitarbeiter durch den Vorgesetzten sprichwörtlich mit "Glaceehandschuhen" angefasst. Der Vorgesetzte geht voll und ganz auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter ein und stellt diese zufrieden. Das Arbeitsklima ist immer bestens und die Mitarbeiter fühlen sich rundum wohl. Dies führt allerdings zwangsläufig dazu, dass die Arbeit liegen bleibt, da alle im Betrieb damit beschäftig sind, sich darum zu kümmern, dass sich alle wohl fühlen.

Die 9/9 Kombination
Diese Kombination wird als Ideal-Führungsstil bezeichnet, da Vorgesetzte wie auch Mitarbeiter ein gemeinsames Ziel verfolgen, das Unternehmensziel, und bestrebt sind, dieses auch zu erreichen. Es herrscht eine hohe Zufriedenheit innerhalb des Betriebes, was zu sehr starken Arbeitsleistungen führt. Dieser Führungsstil kommt dem kooperativen Führungsstil am nächsten.

Der dreidimensionale Führungsstil
Dieser Führungsstil ist an den im Betrieb anfallenden Aufgaben angepasst, da er aus einer Kombination mehrerer Orientierungen besteht. Man spricht hier von einem sogenannten 3D-Führungskonzept:

  • Aufgabenorientierung
  • Mitarbeiterorientierung
  • Effektivitätsorientierung

Diese drei Orientierungen enthalten die Führungsstile:

  • den Verhaltensstil
  • den Beziehungsstil
  • den Aufgabenstil und
  • den Integrationsstil

Bei der Anwendung der Orientierung dieser vier Führungsstile werden alle vier gleichgewichtig angesehen und angewendet. Wichtig dabei ist, und das ist entscheidend, wann der einzelne Führungsstil angewendet wird, da nicht alle vier zur gleichen Zeit Anwendung finden müssen. Entscheidend dafür sind immer die Organisation, die Arbeitsweisen und die Zielsetzungen der Vorgesetzten.