Gruppenarbeit – Auf was muss ich achten?

Die Gruppenarbeit wird von (Ausbildungs-) Betrieben gerne dazu verwendet, die Teamfähigkeit der Lehrlinge und Mitarbeiter zu fördern, denn das gilt mittlerweile als die wichtigste Schlüsselqualifikation. Auf was Sie achten müssen, um eine Gruppenarbeit sinnvoll zu organisieren, erfahren Sie in diesem Artikel.

Die Gruppenarbeit

Es kann im Bereich der Berufsausbildung kein Allheilmittel geben, das sowohl für jeden Beruf als auch für jeden Auszubildenden (m/w) passt. Erstens sind die Anforderungen viel zu unterschiedlich und zweitens kommen einige Charaktere mit bestimmten Situationen besser klar. Das Gleiche gilt für ausgelernte Mitarbeiter. In der Gruppenarbeit soll neben dem eigentlichen Lehr- oder Arbeitsziel das Sozialverhalten geschult werden.

An den meisten Arbeitsplätzen werden Gruppenarbeiten durchgeführt, selbst wenn es sich lediglich um verschiedene Produktionsschritte handelt, für die unterschiedliche Kollegen einbezogen werden müssen. Möchte ein Schreiner beispielsweise einen Schrank bauen, muss er sich zunächst um das benötigte Material kümmern. Kann ihm der Lagerist nicht weiterhelfen, wendet sich der Schreiner an den Einkauf. Ist das Werkstück fertig, folgt gewöhnlich eine Endabnahme durch den Meister bzw. Chef, wonach anschließend der Versand und die Rechnungsabteilung gefragt sind. Auch das kann eine Form der Gruppenarbeit sein. Im Allgemeinen wird unter Gruppenarbeit jedoch eine Art Projektarbeit verstanden, worin mehrere Mitarbeiter und/oder Auszubildende gemeinsam an einer Lösung der gestellten Aufgabe arbeiten.

Vorzüge und Nachteile der Gruppenarbeit

Um diese Fragestellung zu beantworten, möchte ich das Einzellernen der Gruppenarbeit gegenüberstellen. Beim Einzellernen kann jeder seine individuellen Lernmethoden anwenden. Manche lernen am besten, indem sie mitschreiben, andere müssen die Thematik akustisch wahrnehmen und wieder anderen bleibt es besser haften, wenn sie das mitgeschriebene laut vorlesen.

Darüber hinaus kann die Verantwortung, ob ein Projekt gelingt, nicht auf andere abgewälzt werden, was für einige Auszubildende und Mitarbeiter eine extra Motivation darstellt. Als Nachteil wäre anzuführen, dass das Einzellernen lediglich eingeengte Sichtweisen zulässt und die Fähigkeiten zur Kooperations- und Teamfähigkeit verkümmern lässt.

Dafür sind Gruppenarbeiten prädestiniert. Weiterhin erfahren die einzelnen Gruppenmitglieder gegenseitige Anerkennung und Hilfestellungen, wodurch auch ein breites Spektrum an Denkansätzen zutage tritt. Leider kann das aber auch zu Gruppenkonflikten führen, bzw. dass introvertierte Gruppanten nicht zum Zuge kommen oder sich absichtlich hinter den Leistungsträgern verstecken.

Gruppenbesetzung

Für kleinere Betriebe stellt sich nicht die Frage, mit wem welche Gruppe besetzt werden sollte. In diesem Fall sollten Sie überlegen, ob Sie überhaupt eine funktionierende Gruppe zusammenbekommen, oder ob Sie auf dieses Modell verzichten müssen.

Die einzelnen Teams sollten aus drei bis fünf Mitgliedern bestehen. Bei der Besetzung müssen Sie Ihre Mitarbeiter auf Unter- oder Überordnung und gegenseitige Anziehung bzw. Abstoßung prüfen. Ein Hahn im Korb nützt Ihnen in einer Gruppe genauso wenig wie zwei Turteltäubchen oder Streithähne. Die Produktivität der gesamten Gruppe steht auf dem Spiel.

Ferner sollten Sie die Gruppe regelmäßig auf Integration oder Vereinzelung prüfen. Wächst das Team zusammen oder grenzen sich einzelne Mitglieder ab, sodass sie nur noch formell zusammenarbeiten, jeder aber im Prinzip seinen eigenen Weg geht. Es gibt Modelle, bei denen die einzelnen Gruppenmitglieder in regelmäßigen Abständen mit anderen Gruppen ausgetauscht werden. So erhalten Sie stets einen frischen Wind in der Gruppe und Sie können festgefahrene Konstellationen problemlos lösen.

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