Reagieren, wenn Mitarbeiter nur noch "Dienst nach Vorschrift" machen

In Deutschland machen 7 von 10 Arbeitnehmern "Dienst nach Vorschrift". Reagieren Sie also schnell, wenn Ihre Mitarbeiter "innerlich" schon gekündigt haben. Dabei ist es relativ schwierig, herauszubekommen, wer nur noch Dienst nach Vorschrift macht. Denn Menschen, die sich innerlich von ihrem Job versbschiedet haben, sind geschickte Tarnkünstler.
"Dienst nach Vorschrift"
7 von 10 Arbeitnehmern machen nur noch Dienst nach Vorschrift.
Das fand das Berliner Meinungsforschungsinstitut Gullup in einer Umfrage heraus. 87 % der Befragten fühlen sich ihren Arbeitgebern nicht verpflichtet, 18 % gaben an, die "innere Kündigung" bereits vollzogen zu haben. In öffentlichen Verwaltungen sollen es sogar bis zu 30 % sein.
Leistungsverweigerer finden
Menschen, die sich innerlich von ihrem Job verabschiedet haben, sind geschickte Tarnkünstler. Sie verweigern die Arbeit, wollen jedoch nicht dafür an den Pranger gestellt werden. Sie haben Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und sind deshalb auf der Hut, den braven Schein zu wahren.
Auf Auslöser achten
Wer nur noch Dienst nach Vorschrift macht, ist oft von seinem Job enttäuscht. Die Ursachen einer inneren Kündigung sind vor allem enttäuschte Erwartungen, fehlendes Lob und mangelnde Perspektiven. Oft ziehen sich ehemals hoch motivierte Leistungsträger frustriert zurück.

Die häufigsten Auslösern der inneren Kündigung, und dem damit einhergehenden "Dienst nach Vorschrift" sind:

  • Berufliche Erwartungen werden nicht erfüllt
  • Ersticken in Routineaufgaben
  • Chronische Überforderung
  • Schlechtes Arbeitsklima
  • Auseinandersetzung mit dem (neuen) Vorgesetzten oder Kollegen
  • Veränderung im Aufgabenbereich
  • Fehleinschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit
Meist führt eine Kette von Enttäuschungen in die Leistungsverweigerung.
Wege aus der Sackgasse
"Dienst nach Vorschrift" ist eine Sackgasse. Holen Sie Ihren Mitarbeiter dort heraus, damit die Produktivität im Team nicht nachhaltig leidet. Gehen Sie den Ursachen auf den Grund.
Sofern Sie selbst durch Ihr Verhalten den Rückzug nach innen ausgelöst haben, ändern Sie blockierende Rahmenbedingungen.
Sobald Sie dies geschafft haben, führen Sie ein Gespräch mit Ihrem Mitarbeiter, bei dem Sie folgende Punkte beachten:
  • Wählen Sie einen konkreten Anlass.
  • Hören Sie aktiv zu.
  • Fragen Sie ihn nach seinen Vorstellungen und Meinungen.
  • Hören Sie auf das, was ihn bedrückt.
  • Stellen Sie Ihre Sichweise dar.
  • Beharren Sie aber nicht auf Ihrem Recht.
Sie kennen jetzt die Ursachen der inneren Kündigung. Erarbeiten Sie nun mit dem Mitarbeiter konkrete Maßnahmen.
Haben Sie durch Ihr Führungsverhalten die Frusthaltung ausgelöst, dann ändern Sie es:
  • mehr Lob,
  • mehr Verantwortung und
  • neue Perspektiven können Ihre Mitarbeiter wieder motivieren.
Haben Sie Geduld
Um Mitarbeiter aus der Einbahnstraße "innere Kündigung" herauszuholen, brauchen Sie Geduld. Sie müssen Vertrauen zurückgewinnen, das braucht Zeit.